AKTUELLE BEITRÄGE BIOSIEGEL & VERBÄNDE
Was ist ein Biosiegel überhaupt?
Alles gut bei den Bioverbänden?
Das BIO Siegel
Worauf achten bei Biosiegeln?
Ei, ei, ei – die Qual der Wahl beim Eierkauf
Wer überwacht unsere Lebensmittel?
Übersicht Biosiegel & Verbände
Das EU-Bio-Logo
Durch die EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau ist die Kennzeichnung vorverpackter Biolebensmittel mit dem EU-Bio-Logo, dem dazugehörigen Kontrollstellencode und einer allgemeinen Herkunftsangabe der Zutaten seit dem 1. Juli 2012 verbindlich vorgeschrieben. Dies gilt für Produkte aus dem ökologischen Landbau und Biolebensmittel, die einen Verarbeitungsschritt in der Europäischen Gemeinschaft erfahren.
Das Bio-Siegel
Das deutsche Bio-Siegel wurde 2001 ins Leben gerufen. Es darf nur zusätzlich zum EU-Bio-Logo verwendet werden. Produkte mit diesem Zeichen müssen zu mindestens 95 Prozent aus ökologischem Landbau stammen. Wasser, Salz und Hefe gehören zu den wenigen erlaubten nicht ökologischen Zusatzstoffen. Können Bauern dies belegen, erhalten ihre Waren das Bio-Siegel.
Das Bio-Siegel als markengeschütztes Zeichen kann zusammen mit dem EU-Bio-Logo für die Kennzeichnung von Biolebensmitteln verwendet werden. Jedes Produkt, das mit dem Bio-Siegel gekennzeichnet wird, muss vor dem in Verkehr bringen bei der Informationsstelle Bio-Siegel angemeldet werden. Außerdem muss es den grafischen Vorgaben der Öko-Kennzeichenverordnung entsprechen. Die Nutzung ist kostenlos.
In diesen Verbänden sind die meisten deutschen Bio-Bauern organisiert. Produkte, die diese Siegel tragen, sind zu 100 Prozent biologisch.
Bioland e.V. wurde 1971 gegründet. Heute ist Bioland mit über 4500 angeschlossenen Bio-Bauern der größte Anbauverband Deutschlands.
Der Demeter-Bund e.V. ist der älteste Anbauverband Deutschlands. Es gibt ihn schon seit 1924 und er hat 1350 Mitglieder.
Naturland gibt es seit 1982. Der Verband zertifiziert vor allem Fairtrade-Produkte und Bio-Fisch.
„Gäa Vereinigung ökologischer Landbau e.V.“ ist vor allem in den neuen deutschen Bundesländern aktiv. Es gibt den Verband seit 1989 und derzeit hat er rund 580 Mitglieder.
Biokreis kommt aus Bayern, ist inzwischen aber auch in anderen Bunsdeländern aktiv. Bauern, Gärtner, Winzer und Imker gehören diesem Verband an.
Biopark wurde 1991 in Mecklenburg-Vorpommern gegründet und widmet sich vor allem der ökologischen Fleischerzeugung. Derzeit sind rund 680 Betriebe Mitglieder in diesem Verband.
Ecoland ist nur regional in Hohenlohe tätig und engagiert sich für die artgerechte Tierhaltung.
Biosiegel in Supermärkten
Bio-Produkte der Verbände gibt es inzwischen auch in vielen Supermärkten. Die meisten Ketten bieten inzwischen aber auch Bio-Waren mit eigenem Siegel an. Doch diese sind mitunter nicht zu 100 Prozent aus biologischer Herstellung, aber zu mindestens 95 Prozent – und entsprechen damit den Vorgaben für das staatliche Bio-Kennzeichen.
Am besten, man achtet einfach darauf, ob das staatliche Bio-Siegel nach EG-Öko-Verordnung auf der Packung steht. Dann ist auch sicher, dass das Produkt zu 95 Prozent biologisch ist. Denn viele angebliche Bioprodukte sind nämlich eigentlich Mogelpackungen, die sich mit Begriffen wie „naturnah“ oder „kontrolliert“ schmücken, den Anforderungen des staatlichen Bio-Siegels aber nicht entsprechen.
Hier seht ihr noch einige Bio-Eigenmarken der größten deutschen Supermarktketten, die alle die EG-Öko-Verordnung erfüllen und somit mindestens zu 95 Prozent aus biologischem Anbau stammen.
Aldi Nord verkauft Bioprodukte seiner Eigenmarke „PrimaBio“.
Bei Aldi Süd sind die Bioprodukte mit dem grünen Bio-Smiley gekennzeichnet.
Bioprodukte von Alnatura gibt es nicht nur in den Alnatura-Biosupermärkten, sondern auch in allen dm- und Budnikowsky-Drogeriemärkten.
Die Biomarke von Edeka heißt „Bio Wertkost“ und gibt’s in allen Edeka- und Spar-Märkten.
In den Famila-Nordost-Filialen kann man Bioprodukte von „Bio Greno Naturkost“ kaufen.
Bei Lidl bekommt man Biopodukte der Eigenmarke „Bioness“.
In Geschäften wie Real und Kaufhof, die der Metro-Gruppe angehören, bekommt man Bioprodukte der Marke „Naturkost Grünes Land“.
In allen Norma-Supermärkten findet ihr seit 2006 biologische Produkte von „Bio-Sonne“.
In Penny-Märkten werden Bioprodukte der Marke „Naturgut“ verkauft.
Die frühere Biomarke „Füllhorn“ von Rewe wurde in „ReweBio“ umbenannt.
In Kaiser’s- und Tengelmannfilialen kann man Bioprodukte der Marke „Naturkind“ kaufen.
In allen Plus-Märkten werden Bioprodukte mit dem Namen „BioBio“ verkauft.
Was sind Bioverbände?
Die meisten Biolandwirte und viele Verarbeitungsbetriebe in Deutschland sind in Verbänden des ökologischen Landbaus organisiert. Die biologischen Anbauverbände haben Verbands- und Warenzeichen eintragen und patentrechtlich schützen lassen. Mit dem Logo ihres Verbandes können die Mitgliedsbetriebe ihre landwirtschaftlichen Erzeugnisse und Verarbeitungsprodukte kennzeichnen.
Bioverbände haben eigene Standards
Wo Bio drauf steht, ist auch Bio drin – so soll es sein. Nur wer die Mindeststandards der EG-Öko-Verordnung erfüllt, darf seine Waren als biologisch oder ökologisch verkaufen. Das wird auch regelmäßig kontrolliert. Viele Bioanbauverbände haben noch strengere Standards, als sie der Gesetzgeber vorschreibt. Jeder der Anbauverbände setzt dabei etwas andere Schwerpunkte. Das gilt für Zusatzstoffe, Futtermittel, Düngemittel, Auslauf der Tiere, Behandlung der Tiere im Krankheitsfall, das Nebeneinander von konventioneller und biologischer Landwirtschaft in einem Betrieb und vieles andere mehr.
Bioverbände
Den Verband Bioland gibt es seit 1971; er ist einer der großen Anbauverbände in Deutschland. Bioland-Betriebe basieren auf einer Kreislaufwirtschaft, d. h. was der Natur entnommen wird, soll ihr im Laufe des Produktionsprozesses auch wieder zurückgegeben werden – möglichst ohne Abfälle und Emission. So dürfen beispielsweise auf einem Biolandbetrieb nur so viele Tiere gehalten werden, wie die Betriebsfläche an Futter erzeugen kann. Mehr als 5.600 Biobauern und über 1.000 Lebensmittelhersteller wie Bäckereien, Metzgereien, Molkereien, Brauereien, Mühlen, Restaurants, und Safthersteller arbeiten nach den Bioland-Richtlinien. Jeder Bioland-Betrieb wird regelmäßig von einer unabhängigen, staatlich zugelassenen Kontrollstelle geprüft. Zusätzlich werden unangekündigte Stichprobenkontrollen durchgeführt.
www.bioland.de
Demeter steht seit 1928 für biologisch-dynamischen Landbau nach den anthroposophischen Grundsätzen von Rudolf Steiner. Dabei kommen zum Beispiel selbst hergestellte, feinstofflich wirkende Präparate aus Mist, Heilpflanzen und Mineralien zum Einsatz. Damit soll die Fruchtbarkeit des Bodens gefördert und das charakteristische Aroma der Lebensmittel voll entwickelt werden. Als einziger Anbauverband schreibt Demeter für seine Betriebe die Tierhaltung obligatorisch vor. So wird genau die Menge an Dünger in Form von Mist erzeugt, die für die Größe des Hofes notwendig ist. In der Weiterverarbeitung von Lebensmitteln erlauben die Demeter-Richtlinien nur einige wenige Zusatzstoffe; Nitritpökelsalz und sogenannte natürliche Aromen sind vollständig verboten. In Deutschland wirtschaften über 1.400 Landwirte auf 68.000 Hektar Fläche nach Demeter-Richtlinien. International ist die Bio-Marke in 50 Ländern mit über 8.000 Bauern auf ca. 160.000 Hektar Fläche aktiv.
www.demeter.de
Naturland wurde 1982 mit dem Ziel gegründet, den ökologischen Landbau weltweit zu fördern. Der basisdemokratische Verein hat heute weltweit über 53.000 Landwirte und verarbeitende Betriebe als Mitglieder, davon in Deutschland über 2.600 (mit einer Fläche von über 139.000 Hektar). Neben den strengen Vorschriften für ökologischen Landbau gibt Naturland auch soziale Richtlinien für den Umgang mit den Mitarbeitern vor. Auch für die biologische Fischzucht in Aquakulturen und die ökologische Waldnutzung hat Naturland wegweisende Standards erarbeitet. Der ganzheitliche Ansatz sieht ein nachhaltiges Wirtschaften, einen praktizierten Natur- und Klimaschutz, den Erhalt von Boden, Luft und Wasser sowie den Schutz des Verbrauchers vor.
www.naturland.de
Biokreis ist 1979 aus einer Verbraucherinitiative im niederbayerischen Passau hervorgegangen. Damals stand die Information der Bevölkerung zur gesunden Ernährung und ökologischen Landbau im Mittelpunkt. Daraus entwickelte sich die Idee, Landwirte und Verarbeiter zu ökologischer Betriebsweise zu motivieren. Heute sind in dem Verein rund 1.000 landwirtschaftliche Betriebe m it ca. 35.000 Hektar, 100 Verarbeiter und über 200 Verbraucherinnen und Verbraucher organisiert. Ihr Ziel: Die bäuerliche Landwirtschaft auf Basis des ökologischen Landbaus in regionalen Strukturen fördern. Beim Biokreis muss der gesamte landwirtschaftliche Betrieb ökologisch bewirtschaftet werden, eine Teilumstellung des Betriebes (z. B. halb konventionelle, halb biologische Wirtschaftsweise) ist nicht möglich. Biokreis-Tiere dürfen nur dann verkauft werden, wenn sie auf einem Biokreis-Hof geboren wurden.
www.biokreis.de
Der ökologische Verband Biopark e.V. wurde 1991 in Mecklenburg-Vorpommern von engagierten landwirtschaftlichen Betrieben und Wissenschaftlern gegründet. Heute ist der Verband mit Sitz in Güstrow auf ca. 700 Mitgliedern angewachsen. Insgesamt werden über 140.000 ha Boden nach den Biopark-Richtlinien bearbeitet. Von den Mitgliedsbetrieben produzieren etwa 600 landwirtschaftliche Unternehmen gemäß den Richtlinien und 100 verarbeitende Unternehmen und Händler halten die Verarbeiter-Richtlinie ein. Mehr als 300 Biopark-Betriebe wirtschaften in Naturschutzgebieten. Biopark ist IFOAM akkreditiert und gleichzeitig eine eingetragene und geschützte Marke zur Kennzeichnung von ökologischen Lebensmitteln. Der Verband besitzt eine ehrenamtliche Zertifizierungskommission, die ökologische Produkte auszeichnet. Die Biopark-Standards stehen unter anderem für den Verzicht von chemisch-synthetischen Betriebshilfsstoffen, keine Anwendung von gentechnisch veränderten Organismen, Förderung der Bodenfruchtbarkeit, tierartgerechte Haltung, Herkunftssicherheit sowie natürliche Fütterung.
www.biopark.de
1981 haben sich 32 kantonale und regionale Organisationen der Schweiz zum Dachverband Bio-Suisse zusammengeschlossen. Ihm gehören über 5.600 Biobauern und 800 weiterverarbeitende Knospe-Betriebe an. Wer Mitglied werden will, muss seinen Betrieb vollständig auf biologische Arbeitsweise umstellen. Innerhalb des Hofes wird ein geschlossener Kreislauf angestrebt. Damit sind die Regeln des Verbandes strenger, als der schweizer Gesetzgeber sie für Bioprodukte vorschreibt. Bio-Suisse gilt in Europa als Vorbild und Antriebsmotor für die gesamte Biobranche.
www.bio-suisse.ch
Der Verband GÄA e.V. ist ein Zusammenschluss von LandwirtInnen, VerarbeiterInnen und Handelsfirmen. Der Name leitet sich aus der altgriechischen Mythologie ab und bedeutet „Urmutter Erde“. 1988 ursprünglich als Arbeitsgemeinschaft für ökologischen Landbau in der ehemaligen DDR gegründet, entwickelte der Verband von Anfang an eigene Anbaurichtlinien. Ziel ist es, den biologischen Anbau in den neuen Bundesländern zu verbessern und zu fördern. Mit Sitz in Dresden vertritt GÄA in Deutschland 480 Biohöfe, die zu 90 Prozent in Ostdeutschland liegen. In Südtirol sind 35 Höfe dem Verband angeschlossen. GÄA ist seit 2003 IFOAM akkreditiert und damit als Öko-Zertifizierer international anerkannt.