Ganz auf Plastik verzichten können wir im Alltag sicher nicht. Für viele Gegenstände aus Kunststoff gibt es aber umweltfreundliche Alternativen. Gerade Wegwerfartikel wie Einweggeschirr und Einwegbesteck und aufwändige Geschenkverpackungen kann jeder vermeiden. Die Verbraucherzentrale erklärt wie.

Kann ein Laie die verschiedenen Kunststoffe unterscheiden?

Kunststoffe sehen sich alle sehr ähnlich und fühlen sich ähnlich an. Deshalb kann ein Laie sie kaum unterscheiden. Auf vielen Produkten und insbesondere auf Verpackungen ist das dreieckige Recyclingsymbol oder das Buchstabenkürzel für den spezifischen Kunststoff vermerkt. Diese Kennzeichnung ist allerdings freiwillig; daher findet sie sich nicht auf allen Verpackungen und Produkten.

Wie lässt sich die Verwendung von Plastik vermeiden?

Da die kurzlebigen Verpackungen aus Plastik ein Drittel des Verbrauchs an Kunststoffen in Deutschland ausmachen, kann jeder beim Einkauf sehr viel dazu beitragen, diese Mengen deutlich zu reduzieren. Beispiele für einen plastikarmen Alltag:

  • Kaufen Sie frische, unverpackte Lebensmittel.
  • Nutzen Sie Mehrwegsysteme aus Glas oder auch Kunststoff, wie zum Beispiel Joghurt im Mehrwegglas oder Getränke in Mehrwegflaschen – regional abgefüllt.
  • Verzichten Sie auf Einwegbesteck und Einweggeschirr. Vermeintliches „Bio“-Besteck und -Geschirr sind keine Alternativen, denn auch deren Herstellung ist aufwändig und hat keinen nennbaren Umweltvorteil. Party- oder Picknickgeschirr kann aber durchaus aus wiederverwendbarem Kunststoff bestehen. Achten Sie auf PE oder PP, denn diese Kunststoffe kommen ohne gesundheitsgefährdende Weichmacher aus.
  • Trinken Sie Wasser aus der Leitung statt aus Einmal-Plastikflaschen. Das spart nicht nur Kunststoffmüll ein, sondern auch viel Geld. Nur 0,2 Cent kostet ein Liter Trinkwasser in der Regel. Sehr billiges Mineralwasser ist für ungefähr 20 Cent zu haben; damit ist das Wasser aus der Leitung mindestens 100-mal günstiger als Mineralwasser aus Kunststoffflaschen.
  • Viele Produkte sind über Gebühr verpackt. Ratsam ist, sie ebenso zu meiden wie oft angebotene aufwändige Geschenkverpackungen, die häufig auch noch mehr kosten. Devise: Lieber mehr Produkt als Verpackung einkaufen.
  • Wasser im Produkt führt zu unnötigem Verpackungsmüll. Wer beispielsweise Seife statt Flüssigseife oder Duschgel verwendet oder Waschpulverkonzentrat an Stelle von Flüssigwaschmitteln, spart Müll.
  • Haushaltswaren oder Schreibtischutensilien aus Plastik können oft ersetzt werden durch Produkte aus Metall, Holz, Porzellan oder Glas.
  • Um zu verhindern, dass noch mehr Mikroplastik in die Umwelt gelangt, hilft der Griff zu zertifizierter Naturkosmetik oder sorgfältiges Durchlesen der Inhaltsstoffe.
  • Kaum eine Chance auf weniger Kunststoff haben Verbraucher bei Autos und Produkten aus dem Elektronikbereich.

Sind Alternativen immer ökologisch besser?

Leider gibt es nicht für jede Anwendung eine ökologisch bessere oder bequeme Alternative. Plastik einfach durch Papier zu ersetzen, erhöht den Druck auf unsere Wälder; Textilien aus konventioneller Baumwolle belasten die Umwelt durch Pestizide und enormen Wasserverbrauch. Die vielen Kunststoffbauteile in Autos haben dazu beigetragen, dass die Autos leichter werden und somit weniger Sprit verbrauchen.

Ein Leben ganz ohne Plastik ist keine Lösung, aber die vielen Wegwerfartikel und Verpackungen aus Plastik kann jeder vermeiden.

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