Wie wirkt sich das staatliche Tierwohlkennzeichen für Schweine auf Umwelt und Tierwohl aus? Dies untersucht die UBA-Studie “Tierwohl und Umweltschutz – Zielkonflikt oder Win-Win-Situation“. Die intensive Nutztierhaltung schadet der Umwelt durch Nährstoffüberschüsse, Treibhausgase und Verlust der Artenvielfalt. Gleichzeitig wünschen sich viele Menschen bessere Haltungsbedingungen und mehr Tierwohl.
Daher führt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) derzeit für Nutztiere ein staatliches, freiwilliges Tierwohlkennzeichen mit drei Stufen ein. Die Anforderungen an das Tierwohl steigen dabei von Stufe zu Stufe.
Tierwohl kann über gesündere, effizientere und langlebigere Tiere der Ressourcenschonung und dem Umweltschutz dienen. Denn so kann mit weniger Tieren die gleiche Menge an tierischen Produkten erzeugt werden, was die Emissionen pro Einheit Produkt verringert. Ob auch Zielkonflikte zwischen Tierwohl und Umweltschutz bestehen, untersucht die UBA-Studie „Tierwohl und Umweltschutz – Zielkonflikt oder Win-Win-Situation“ anhand des staatlichen Tierwohlkennzeichens für Schweine: Aus Tierschutzsicht besteht vor allem Verbesserungsbedarf bei der Einstiegsstufe mit den am wenigsten strengen Kriterien. Negative Auswirkungen auf die Umwelt sind durch die Einführung des Tierwohlkennzeichens jedoch kaum zu erwarten. Die bessere Haltung hat sogar positive Effekte auf den Umweltschutz: gesündere Schweine benötigen weniger Futter und Tierarzneimittel. Mit mehr Platz im Stall wird die die Fläche weniger verschmutzt und so die Ammoniak-Emission verringert.
Das UBA-Gutachten bezieht sich auf die vom BMEL 2017 erstmalig veröffentlichten Kriterien. Inzwischen hat das BMEL die Kriterien aktualisiert und einige Änderungen vorgenommen. Daher hat das UBA die Kriterien der alten und der aktuellen Fassung des Tierwohlkennzeichens verglichen und die Ergebnisse ergänzend zu der Studie zusammengestellt. Der Vergleich zeigt, dass das UBA-Gutachten überwiegend auch für die aktuellen Kriterien gilt. Mehr Infos hier
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