Das Insektensterben ist eine der schwerwiegendsten Folgen des Klimawandels. Einer der größten Endgegner für Bienen, Hummeln & Co sind aber auch Pflanzenschutzmittel. Ein Projekt des Umweltbundesamt forscht nun, wie der Lebensraum der kleinen Helferlein geschützt werden kann:

Der Lebensraum wildlebender Insekten, wie der Mauerbiene, muss geschützt werden.

Seit 2013 soll in der EU eine neue Bienen-Leitlinie für die Bewertung möglicher Umweltgefahren von Pflanzenschutzmitteln verabschiedet werden, die erstmalig die Risiken für Hummeln und Wildbienen berücksichtigt. Ein UBA-Projekt trägt die Lebensraumansprüche dieser Insekten und ihrer Empfindlichkeit gegenüber Pestiziden zusammen und gibt Empfehlungen für die Überarbeitung der EU-Leitlinie.

Für das Forschungsvorhaben „Protection of wild pollinators in the pesticide risk assessment and management“ im Auftrag des Umweltbundesamtes wurde die wissenschaftliche Literatur über blütenbesuchenden Insekten bezogen auf ihre Ökologie, toxikologische Empfindlichkeit und Exposition gegenüber Pflanzenschutzmitteln untersucht.

Unter allen Blütenbesuchern wurden relevante Insektengruppen identifiziert und ihre Ansprüche an den Lebensraum beschrieben. Darauf aufbauend wurden Expositionsszenarien für ihren Lebensraum entwickelt, expositionsrelevante Merkmale herausgearbeitet und der wissenschaftliche Kenntnisstand zu Pestizidrückständen in blütenbesuchenden Insekten und in ihren Habitaten zusammengefasst.

Außerdem wurde die Empfindlichkeit von blütenbesuchenden Insektenarten gegenüber Pestiziden miteinander verglichen und es wurde eine Auswahl von möglichen Stellvertreterarten diskutiert, die an Stelle der Honigbiene, die bisher der einzige im Prüfverfahren betrachtete Blütenbesucher ist, für die Risikobewertung geeignet wären.

Die Empfehlungen

Anhand dieser Informationen wurden Empfehlungen für ein Risikobewertungsschema für blütenbesuchende Insekten abgeleitet. Zudem wurden mögliche Risikominderungsmaßnahmen zur Reduzierung der Exposition gegenüber Pestiziden und zur Förderung von der Insekten-Populationen in der Agrarlandschaft beschrieben und es wurden ihre Effektivität, ihre Durchführbarkeit und die Akzeptanz der Maßnahmen durch Landwirte beurteilt. Basierend auf dieser Analyse wurden Empfehlungen für die Weiterentwicklung von Risikomanagementmaßnahmen entwickelt. Zusätzlich wurde ein Überblick über Fördermöglichkeiten von Risikominderungsmaßnahmen zum einem auf EU-Ebene (z.B. im Rahmen des Greening-Programms) und zum anderen auf nationaler Ebene am Beispiel ausgewählter Agrar-Umwelt-Programme erstellt.

Weiterer Forschungsbedarf

In allen Kapiteln wurden bestehende Wissenslücken identifiziert und es wurden Vorschläge für weitere Forschung skizziert, die einen Beitrag zur Vertiefung unseres Verständnis der Effekte von Pestiziden auf blütenbesuchende Insekten und zur Verbesserung existierender regulatorischer Risikobewertungsverfahren leisten soll. Mehr Infos hier

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