Laut Bundesregierung sollen in diesem Jahr rund 100 Pflanzenschutzmittel erneut auf den Markt kommen – ungeprüft. Der Grund sei angeblich, dass Prüfungsfristen nicht eingehalten wurden. Deshalb wird deren Zulassen automatisch verlängert. Ökotest informiert über den Pestizid-Skandal:

Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung sollen bis Mitte des Jahres voraussichtlich 100 Pestizide erneut zugelassen werden, ohne zuvor eine Prüfung zu durchlaufen. Der Grund: Die vorgegebenen Prüfungsfristen können nicht eingehalten werden, sodass sich die Zulassung der Pflanzenschutzmittel automatisch verlängert.

Frist versäumt – Pestizide freigegeben

Wie das Bundeslandwirtschaftsministerium mitteilte, sollen die Pestizide mit einer Ausnahmeregelung wieder auf den Markt kommen. Dies geht laut Süddeutscher Zeitung aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Grünen im Bundestag hervor. Bereits im Dezember des vergangenen Jahres wurden die Zulassungen von 106 glyphosathaltigen Mitteln verlängert, auch dabei wurden Prüfungsfristen versäumt.

Der Grünen-Politiker Harald Ebner sagte gegenüber der Süddeutschen Zeitung: „Es kann nicht sein, dass die übergroße Mehrheit der Pestizide einfach auf dem Markt bleibt, obwohl unklar ist, ob sie nach heutigem Stand überhaupt noch zugelassen werden dürften.“ Warum keine fristgerechte Risikobewertung durch zuständige Behörden erfolgen konnte, ist nicht bekannt.

Regierung sendet falsche Signale

ÖKO-TEST meint: Vor dem Hintergrund der Glyphosatdebatte und des Volksbegehrens zum Artenschutz, das in Bayern gerade eine Million Unterschriften einwarb, hat die Bundesregierung damit erneut eine Möglichkeit versäumt, hier geht’s weiter

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