Klima-Teufelskreis: Die Arktis brennt – mit schweren Folgen für unseren Planeten

Dort wo es auf unserer Erde am kältesten ist, wüten derzeit ungewöhnlich heftige Brände. Eine riesige Gefahr für unseren Planeten, warnen Forscher. Ökotest klärt Sie über die Details auf:

Am nördlichen Polarkreis wüten momentan ungewöhnlich heftige Flächenbrände. Wissenschaftler sprechen von den größten Feuern, die je auf der Erde beobachtet wurden.

Auf den ersten Blick scheinen Flächenbrände in der Arktis ungewöhnlich zu sein. Das ist jedoch nicht der Fall, Brände gehören im Sommer am nördlichen Polarkreis dazu. Die Torfböden sind im Sommer ausgetrocknet und beginnen, leicht zu brennen.

Ungewöhnlich heftige Feuer am nördlichen Polarkreis

Doch dieses Jahr lodern die Flammen besonders früh und auf viel größeren Flächen als sonst. Schuld daran sind die außergewöhnlich hohen Temperaturen im Juni. In Alaska wurden Werte von über 30 Grad verzeichnet, die durchschnittliche Temperatur lag um zehn Grad höher als der Durchschnitt der letzten drei Jahrzehnte.

Die Zahl der Feuer lässt sich schwer abschätzen, da viele der Regionen so abgeschieden sind, dass die Brände nur von Satelliten aufgezeichnet werden. Deren Aufnahmen zeigen mehr als 100 Feuer in entlegenen Gebieten der Tundra Sibiriens. Einige der Flächenbrände könnten mehr als 1.000 Quadratkilometer groß sein.

Teufelskreis Klimawandel

Auch wenn die Feuer in sehr abgelegenen Regionen lodern: Die Auswirkungen betreffen unseren ganzen Planeten. Die großflächigen Brände werden einerseits durch den Klimawandel begünstigt – denn je wärmer es ist, desto leichter fängt der trockene Boden Feuer. Andererseits verstärken die Brände die Klimaerwärmung zusätzlich. Ein Teufelskreis.

Die Torfböden speichern sehr große Mengen Kohlendioxid. Durch die Brände wird das klimaschädliche CO2 freigesetzt. Allein im Juni haben die Feuer in der Arktis 50 Millionen Tonnen CO2 abgegeben, so schätzen die Forscher des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus. Das entspricht ungefähr der Menge, die eine mittelgroße Industrienation, wie zum Beispiel Schweden, in einem Jahr freisetzt.

Durch die Klimaerwärmung, die in der Arktis besonders stark ist, wachsen mittlerweile mehr Pflanzen in der kargen Tundra. Diese Pflanzen bieten den Flammen zusätzliche Nahrung. Lesen Sie hier weiter

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