Keine Schimmelpilzgifte, kein Glyphosat und auch sonst kaum Rückstände: Das von uns untersuchte Mehl war fast rundum in Ordnung. Leider nur fast.

Wenn man durch Deutschland fährt, könnte man meinen, dass auf heimischen Feldern vor allem Raps und Mais wachsen. Tatsächlich ist Deutschland aber ein ausgesprochenes Getreideland. Insgesamt wachsen Weizen, Roggen und Co. auf mehr als der Hälfte des gesamten Ackerlandes. Weizen hat daran einen Anteil von knapp 50 Prozent.

Allerdings wächst der Weizen nicht überall gleich gut. So sorgen die fruchtbaren Lössböden der Hildesheimer Börde in der Regel für hohe Erträge, während die Ernten auf den Sandböden etwa der Lüneburger Heide naturgemäß schwächer ausfallen. Das muss aber kein Nachteil sein, stellt Konrad Weiterer vom Bundesverband der Agrargewerblichen Wirtschaft fest: „In trockenen Gebieten werden oft sogar bessere Qualitäten erzielt, da die Pflanzen dort mehr Protein aufbauen.“ Ein hoher Proteingehalt im Weizen – das bedeutet viel Klebereiweiß im Mehl und damit reichlich von dem alles entscheidenden Stoff, der Brot und Backwaren zusammenhält.

Aus diesem Grund steht Weizen mit hohen Eiweißgehalten ganz oben auf der Liste der Einkäufer in den Mühlenbetrieben. War es lange Zeit nicht möglich, diese Qualitäten in ausreichendem Maß aus heimischen Quellen zu beziehen, so kommen heute 95 Prozent des vermahlenen Weizens für Brot und Co. aus Deutschland.

Die Kehrseite der Medaille: Die Züchtung hat effiziente Hochleistungssorten hervorgebracht, deren enormer Appetit auf Nährstoffe wie Stickstoff den Einsatz großer Mengen an mineralischem Dünger notwendig macht. Das Übermaß an eingebrachten Stickstoffverbindungen hat jedoch weitreichende Konsequenzen: vom Verlust der Biodiversität über steigende Nitratgehalte lesen Sie hier weiter

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