Deutschlands Biobauern schlagen Alarm: Die Nachfrage nach bio-zertifizierten Milch- und Fleischprodukten wächst schneller, als die Höfe produzieren können. „Für 2025 müssen wir uns auf eine zunehmende Verknappung von Bio-Rohstoffen einstellen“, warnte Bioland-Präsident Jan Plagge. Besonders bei Molkereiprodukten und Fleisch werde die Schere zwischen Angebot und Nachfrage immer größer.
Warum die Bio-Lücke?
Der Grund für die drohende Knappheit ist laut Plagge einfach: Zu wenige Betriebe steigen auf ökologische Erzeugung um. Während die Verbraucher auf Bio setzen, zögern viele Landwirte. Kein Wunder – der Wechsel auf ökologische Landwirtschaft bedeutet oft höhere Kosten, mehr Bürokratie und deutlich mehr Arbeit, während die Margen nicht immer mitziehen. Wer würde da nicht zweimal überlegen, bevor er sein konventionelles Heu gegen Bio-Heu tauscht?
Bio als Luxusgut?
Die steigende Nachfrage lässt Bio-Produkte mehr und mehr zu einem Premiumartikel werden. Wer sich in den Supermärkten umsieht, könnte meinen, Bio-Milch sei das neue Gold – selten und teuer. Und während die Nachfrage explodiert, bleibt das Angebot hinterher. Vielleicht sollte man „Bio“ demnächst direkt als Statussymbol vermarkten: „Wer Bio kauft, zeigt, dass er es geschafft hat.“
Herausforderung für Landwirte
Plagge macht deutlich, dass die Umstellung auf Bio nicht von heute auf morgen funktioniert. Sie erfordert Investitionen, Geduld und nicht zuletzt eine verlässliche Unterstützung durch Politik und Handel. Doch angesichts steigender Kosten und eines harten Wettbewerbs bleiben viele Bauern lieber bei ihren bisherigen Methoden – auch wenn die Verbraucher Bio geradezu verschlingen wollen.
Fazit: Bio bleibt knapp
Die Biobranche steht vor einer schwierigen Aufgabe: Die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage zu schließen, ohne dabei die Produzenten zu überfordern. Bis dahin bleibt Bio für viele ein rares Gut – und die Verbraucher müssen sich wohl darauf einstellen, dass ihr Bio-Joghurt immer öfter ausverkauft ist. Vielleicht wäre ein neues Label passend: „Bio – wenn Sie es noch im Regal finden.“
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