Ab 2025 tritt eine neue Verordnung der Europäischen Union in Kraft, die die Standards für Bio-Produkte aus Nicht-EU-Ländern erheblich verschärft. Diese neue EU-Öko-Verordnung fordert, dass alle Bio-Produkte, die in die EU importiert werden, die gleichen Standards erfüllen müssen, die auch für in der EU produzierte Bio-Lebensmittel gelten. Das bedeutet, dass Bio-Produkte aus Drittländern künftig ebenso strenge Vorschriften in Bezug auf Anbau, Verarbeitung und Zertifizierung einhalten müssen wie europäische Produkte.
Ziel der Verordnung ist es, die Qualität und Glaubwürdigkeit des Bio-Siegels in der EU zu stärken. Die Maßnahme soll Verbrauchern in der EU einheitliche und verlässliche Bio-Standards garantieren – unabhängig davon, woher ein Produkt stammt. So sollen europäische Konsumenten sicher sein, dass jedes Bio-Produkt dieselben hohen Umwelt-, Tier- und Pflanzenschutzkriterien erfüllt und unter fairen Arbeitsbedingungen produziert wurde.
Herausforderungen für Bio-Produzenten im globalen Süden
Die neuen Vorgaben stellen insbesondere Bio-Betriebe und Kooperativen in Drittländern, vor allem in den Ländern des globalen Südens, vor große Herausforderungen. Viele dieser Betriebe sind bisher nur an weniger strenge Richtlinien gewöhnt und könnten nun Anpassungen vornehmen müssen, um weiterhin in die EU exportieren zu dürfen. Um die neuen Anforderungen zu erfüllen, sind zum Beispiel zusätzliche Investitionen in Zertifizierungsverfahren, Schulungen und Umstellungen bei Anbaumethoden nötig. Diese Schritte könnten insbesondere für kleine landwirtschaftliche Betriebe oder Kooperativen kostspielig und zeitaufwendig sein.
Zusätzlich könnte der Übergang für die Bio-Betriebe im globalen Süden schwierig sein, da sie oft mit begrenzten finanziellen und technischen Mitteln arbeiten. Sie müssen unter Umständen spezielle Beratung oder Unterstützung in Anspruch nehmen, um die neuen Standards zu verstehen und umzusetzen. Ohne diese Anpassungen könnten sie ihren Zugang zum EU-Markt verlieren, was für viele eine erhebliche wirtschaftliche Herausforderung darstellt.
Unterstützung und Anpassungszeitraum
Um die Umsetzung der neuen Regelungen zu erleichtern, ist ein schrittweiser Anpassungszeitraum vorgesehen. Die EU erwägt außerdem, Förderprogramme für Bio-Betriebe in Drittländern bereitzustellen, die bei der Umstellung auf die neuen Standards helfen könnten. Experten schlagen vor, engere Partnerschaften zwischen der EU und den Produktionsländern zu entwickeln, um den Übergang zu begleiten und sicherzustellen, dass die Bio-Produkte auch weiterhin in den europäischen Markt gelangen können.
Fazit
Die neue EU-Öko-Verordnung ab 2025 soll die Qualität und Transparenz der Bio-Lieferkette verbessern. Verbraucher in der EU profitieren von einheitlichen Bio-Standards, die Herkunfts- und Qualitätsfragen klarer regeln. Gleichzeitig stehen jedoch Bio-Betriebe außerhalb der EU vor der Herausforderung, ihre Produktionsweise umzustellen und sich an die verschärften Richtlinien anzupassen. Die Umsetzung dieser Regelung wird für viele Betriebe eine Herausforderung darstellen und könnte die Bio-Landschaft in der EU nachhaltig beeinflussen.
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