Eine neue Studie zeigt, dass eine Reduzierung der weltweiten Fleischproduktion um nur 13 Prozent erheblich zum Klimaschutz beitragen könnte. Durch die Verringerung der Fleischproduktion könnten Flächen, die bisher für die Viehhaltung genutzt werden, wieder als Wälder wachsen. Diese Wälder würden große Mengen CO₂ aus der Atmosphäre binden und so helfen, die Erderwärmung zu verlangsamen. Laut den Forschenden könnte eine solche Umstellung mehr als 125 Milliarden Tonnen CO₂ speichern – das ist mehr als alle Emissionen weltweit in den letzten drei Jahren zusammen.
Wälder als natürliche CO₂-Speicher
Der Umweltwissenschaftler Matthew N. Hayek, Hauptautor der Studie, erklärt, dass durch die Umwandlung von Weideflächen in Wälder große Mengen CO₂ in Bäumen und Böden gespeichert werden können. In vielen wohlhabenden Ländern wie den USA und europäischen Staaten wird Weideland in ehemaligen Waldgebieten genutzt. Durch die Wiederaufforstung solcher Flächen könnte bis zu siebenmal mehr Kohlenstoff gespeichert werden als auf natürlichem Grasland.
Regionale Unterschiede bei der Nutzung von Weideland
Die Studie schlägt vor, die Rinderhaltung in bestimmten Regionen wie der Subsahara und Südamerika zu fördern, wo natürliches Grasland verfügbar ist, das ganzjährig als Weideland genutzt werden kann. Solche Flächen eignen sich zwar weniger als CO₂-Speicher, sind jedoch für eine nachhaltige Viehhaltung gut geeignet und könnten so den Bedarf an Rindfleisch decken, wenn die Weiden in ehemaligen Waldgebieten aufgegeben würden.
Verbraucherschutz im Bio-Bereich: Nachhaltiger Konsum für Umweltbewusste
Der biologische Landbau und eine bewusste Auswahl an Fleischprodukten sind eng mit dem Klimaschutz verbunden. Verbraucherinnen und Verbraucher, die auf Bio-Fleisch und nachhaltig produzierte Lebensmittel setzen, unterstützen damit oft regionale Anbieter, die weniger intensive Weideflächen nutzen und auf nachhaltige Methoden setzen. Bio-zertifizierte Produkte stammen häufig von Tieren, die nicht in großflächigen Viehbetrieben gehalten werden, sondern aus kleineren, umweltschonenderen Landwirtschaftsbetrieben.
Der Verbraucherschutz im Bio-Bereich kann eine Schlüsselrolle spielen, um Verbraucher besser zu informieren und sie dazu zu ermutigen, klimaschonende Kaufentscheidungen zu treffen. Durch klare Kennzeichnungen und Informationen über die Herkunft und die Produktionsmethoden von Bio-Produkten können Verbraucher erkennen, welche Lebensmittel weniger CO₂-intensive Produktionsketten haben. Bio-Fleischprodukte, die regional erzeugt werden, verringern oft auch die langen Transportwege und damit den CO₂-Ausstoß.
Politische Maßnahmen und Wiederaufforstung als Klimaschutzstrategie
Die Forschenden sehen in den Studienergebnissen eine wichtige Unterstützung für politische Entscheidungen. Sie hoffen, dass die Ergebnisse den Ländern helfen, geeignete Gebiete für Wiederaufforstungsmaßnahmen auszuwählen, um das CO₂ zu binden. Dabei soll jedoch auch der weltweite Nahrungsmittelbedarf berücksichtigt werden.
Wälder, die auf früheren Weideflächen wachsen, binden über Jahrzehnte Kohlenstoff und tragen so zur langfristigen Stabilität des Klimas bei. Auch ohne menschliches Zutun können Wälder auf aufgegebenen Weideflächen nachwachsen, wie die Studie betont.
Ausblick: Zukunftsstudien und umfassendere Analysen
Die Forschenden betonen, dass die Wiederaufforstung kein Ersatz für eine direkte Senkung der CO₂-Emissionen ist, aber eine wichtige Ergänzung darstellen kann. In zukünftigen Studien wollen sie weitere Faktoren wie den Anbau von Futtermitteln und die Methanemissionen durch Viehhaltung untersuchen. Ziel ist es, ein vollständiges Bild über die Auswirkungen der Fleischproduktion auf das Klima zu erhalten und damit noch besser fundierte Empfehlungen für nachhaltigen Konsum und Klimaschutz zu geben.
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