Der Begriff „Superfood“ ist wohl inzwischen jedem schonmal unter die Augen gekommen. Ein Nahrungsmittel, welches besonders vitalisierende und heilende Inhaltsstoffe beinhalten soll. Die meisten Nahrungsmittel, die mit „Superfood“ betitelt werden, stammen allerdings von weither. Die Ökobilanz ist also selten optimal. Doch auch in unseren Breitengraden hat die Natur vieles zu bieten, das mindestens genau so wohltuend ist, wie Goji-Beeren & Co. Die Verbraucherzentrale informiert:
Superfoods wie Goji- oder Açai-Beeren sollen besonders nährstoffreich sein. Exotische Superfoods sind oft teuer und belasten durch lange Transportwege die Umwelt. Viele heimische Lebensmittel sind genauso nährstoffreich, außerdem häufig frischer, preisgünstiger und belasten die Umwelt weniger als weit gereiste Waren.
Der Verzehr von Superfood liegt seit einigen Jahren im Trend. Die häufig exotischen Lebensmittel sind jedoch meist teuer, und eine hohe Belastung mit Pflanzenschutzmitteln ist nicht auszuschließen, wie Untersuchungen zeigen. Eine gute Alternative ist heimisches Obst und Gemüse, denn auch im eigenen Garten wachsen Superfoods.
Heimische Superfoods bringen Vorteile
Als „Superfood“ preisen Hersteller und Handel (meist exotische) Lebensmittel an, in denen viele wertvolle Inhaltsstoffe stecken. Die Produkte bewerben sie mit zahlreichen Gesundheitsversprechen. So sollen Superfoods beispielsweise das Immunsystem stärken oder den Cholesterinspiegel senken.
Die wissenschaftlichen Belege für diese gesundheitlichen Wirkungen fehlen jedoch meist. Auch ein gesundheitlicher Mehrwert im Vergleich zu heimischen Lebensmitteln ist wissenschaftlich nicht bewiesen. Außerdem sind die exotischen Superfoods oft teuer und es gibt sie meist nur in verarbeiteter Form, z. B. getrocknet. Durch Trocknung oder Wärmebehandlungen gehen die beworbenen Inhaltsstoffe zum Teil verloren.
Einige Gründe sprechen dafür, heimische Lebensmittel den exotischen Superfoods vorzuziehen: Sie entlasten nicht nur den Geldbeutel, sondern sind auch für die Umwelt besser. Denn kürzere Transportwege verbrauchen weniger Energie und verursachen weniger schädliche Klimagase. Doch welche heimischen Alternativen bieten sich für die beliebten exotischen Superfoods wie Chiasamen, Avocado und Quinoa an?
Leinsamen statt Chiasamen
Für Chiasamen stellen die Anbieter gerne den hohen Gehalt an Protein und Omega-3-Fettsäuren heraus. Leinsamen toppt die Gehalte jedoch noch. Und auch hinsichtlich Ballaststoffen steht Leinsamen den Chiasamen in nichts nach und sättigt ebenso gut. Doch achten Sie auf die Herkunft: Neben Leinsamen aus europäischem Anbau steht häufig Importware aus fernen Ländern wie China im Regal.
Schwarze Johannisbeeren und Sanddorn statt Goji-Beeren
Goji-Beeren gelten mit ihrem hohen Vitamin C-Gehalt als wahre Wunderfrucht. Doch heimische Beeren können sehr gut mit der exotischen Variante mithalten. Schwarze Johannisbeeren oder Sanddornbeeren enthalten nicht nur mehr Vitamin C, sie sind auch deutlich preiswerter als Goji-Beeren. Zudem werden die heimischen Alternativen als frische Ware oder Saft angeboten. Goji-Beeren hingegen sind meist nur getrocknet erhältlich.
Tipp: Wenn Sie nicht auf Goji-Beeren verzichten möchten: Die Beeren wachsen auch in unserem Klima sehr gut. Wer die Möglichkeit hat, kann sie im eigenen Garten anbauen oder aus heimischem Anbau beziehen.
Blaues Obst und Gemüse statt Açai-Beeren
Açai-Beeren gelten vor allem aufgrund des hohen Gehalts an Anthocyanen als Superfood. Anthocyane sind blaue Pflanzenfarbstoffe, die den Körper vor schädigenden Oxidationsprozessen schützen können. Aber auch heimische blaue und violette Obst- und Gemüsearten enthalten große Mengen der Pflanzenfarbstoffe und stehen der exotischen Beere somit in nichts nach. Reich an Anthocyanen sind zum Beispiel Heidelbeeren, Holunderbeeren, blaue Trauben oder Rotkohl.
Was ist eigentlich ein Oxidationsprozess?
Ein einfaches Beispiel aus dem Alltag: Ein aufgeschnittener Apfel läuft normalerweise nach kurzer Zeit braun an, er oxidiert. Wenn Sie den Apfel allerdings lesen Sie hier weiter
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