Verpackungsformen für Getränke unterscheiden sich deutlich in der Umweltbilanz. Damit Sie guten Gewissens einkaufen können, hier die wichtigsten Fakten.

Zwei Systeme konkurrieren um die Gunst der Käufer: Mehrweg und Einweg. Die Unterschiede sind nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Pfand gibt es schließlich sowohl auf Mehrweg- als auch auf Einwegflaschen. Und so lange der Kunde für Einwegflaschen vom Pfandautomaten Geld zurückbekommt, hat er das Gefühl, dass die Verpackung so schlecht nicht sein kann – schließlich wird sie recycelt. Die Realität sieht leider anders aus.

Mehrweganteil stark gesunken

Der Mehrweganteil hat bei den Getränkeverpackungen einen neuen Tiefststand erreicht: Laut Umweltbundesamt wurden 2016 nur rund 43 Prozent der Getränke in Mehrwegverpackungen abgefüllt (und damit 1,3 Prozent weniger als im Jahr zuvor). Laut neuem Verpackungsgesetz, seit 2019 in Kraft, sollen Getränkehersteller inzwischen aber schon einen Mehrweganteil von 70 Prozent erfüllen. Diese Quote ist nicht nur von der Realität weit entfernt, sondern laut Gesetz auch nicht verpflichtend, also nur ein frommer Wunsch.

In Deutschland fallen deshalb nach Zahlen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) weiterhin fast zwei Millionen Einweg-Plastikflaschen an Müll an – und zwar pro Stunde. Im Jahr kommen so fast 16 Milliarden Flaschen zusammen, rund 200 pro Bundesbürger. Zusammen sind das mehr als 450.000 Tonnen Abfall durch Einweg-Plastikflaschen.

Was ist besser: Mehrweg oder Einweg?

Die wichtigste Faustregel ist ganz einfach: Mehrweg ist besser als Einweg. Ob Glas oder Plastik ist dabei erst mal nicht wesentlich.

Faustregel zwei: Am umweltfreundlichsten ist Mehrweg, wenn es aus der Region kommt. Je länger die Transportwege, desto geringer ist der ökologische Vorteil von Mehrwegverpackungen. „Die kritische Grenze schwankt hier zwischen 750 und 1.500 Kilometern, je nach Flaschenpool und Logistik“, so der Naturschutzbund Deutschland (NABU).

Wer genauer wissen will, welches Verfahren ökologisch am besten abschneidet, findet hier Details zu den einzelnen Systemen. Wir haben sie nach ihrer Umweltfreundlichkeit absteigend geordnet. Die Ampelfarben in Klammern verdeutlichen den jeweiligen ökologischen Fußabdruck: lesen Sie hier weiter

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