Fingerfarben, Speilschleim & Co sind bei Kindern besonders beliebt. Doch worauf sollte man als gesundheits- und umweltbewusste Eltern beim Kauf solcher Produkte achten? www.verbraucherschutz.de gibt hilfreiche Tipps:

Bei vielen Spielschleimen, Straßenmalkreiden und bei Kinderschminke wurden Schadstoffe nachgewiesen. Achten Sie auf Produkte mit gutem Öko-Test Ergebnis und bei Kinderschminke auf Naturkosmetik-Siegel. Alternativ können Sie Kreativspielzeug aus unbedenklichen Zutaten leicht und preiswert selbst herstellen.

Spielschleim

Spielschleime geben oft mehr Borsäure ab, als gesetzlich erlaubt. Das zeigten 2018 Untersuchungen der Stiftung Warentest und von Öko-Test. Alle 5 der im Internet bestellten Glibbermassen gaben im Test der Stiftung Warentest so viel Borsäure ab, dass sie nicht hätten verkauft werden dürfen. Nehmen Kinder zu viel davon auf, kann das Irritationen, Durchfall, Erbrechen und Krämpfe auslösen. In Tierversuchen beeinträchtigte Borsäure die Fruchtbarkeit, sowie die Embryonalentwicklung.

Aus Marshmallows lässt sich Spielschleim selbst herstellen.

Fingerfarben

Fingerfarben lassen die Kreativität von Kindern so richtig aufblühen. Während in der Vergangenheit gesundheitsgefährdende Konservierungsstoffe zu schlechten Testergebnissen führten, fiel 2018 nur noch eine von 8 getesteten Fingerfarben bei Öko-Test durch.

  • Informieren Sie sich vor dem Kauf über Fingerfarben in  aktuellen Öko-Testberichten oder achten Sie auf „Öko-Test (sehr) gut“ auf der Packung.
  • Falls ihr Kind allergisch auf Konservierungsmittel reagiert, sollten Sie das Etikett aufmerksam lesen. Falls Konservierungsstoffe enthalten sind, müssen diese auf der Verpackung (gemäß DIN EN 71-7) angegeben sein. Das Gleiche gilt für den Bitterstoff, der zugesetzt werden muss. Er hält Kinder davon ab, die Finger abzulecken.
  • Bevorzugen Sie Produkte auf Basis von Lebensmittel- oder Pflanzenfarben und nach Möglichkeit ohne Konservierungsstoffe!
  • Muffig riechende oder sogar schimmelnde Farben gehören in den Müll.
  • Sie können Fingerfarben mit Lebensmittelfarben und essbaren Zutaten aus der Küche leicht selbst herstellen. Fertigen Sie diese nicht auf Vorrat an, da sie leicht verderben. Rezepte finden Sie in Bastelbüchern und im Internet.

Knetmasse

Knetmasse bietet Kindern ungeahnte Möglichkeiten, Formen und Figuren zu gestalten, und sie fördert die Phantasie der kleinen Künstler. Die meisten der Kinder-Knetmassen schnitten bei Öko-Test gut ab. Einige enthielten jedoch Konservierungsstoffe wie etwa Bronopol, die Formaldehyd freisetzen. Dieser Stoff reizt die Atemwege und kann Krebs erregen. Vorsicht bei besonderen Kneten wie Hüpfknete: Einige setzten in der Vergangenheit zu viel Borsäure frei.

  • Vermeiden Sie ofenhärtende Modeliermassen, die aus dem Kunststoff Polyvinylchlorid (PVC) bestehen. Sie enthalten Weichmacher, die beim Erhitzen im Ofen freigesetzt werden.
  • Ton und Salzteig sind einfache und sichere Alternativen. Wegen des hohen Salzgehaltes sollten Kinder Salzteig nicht in den Mund nehmen und verschlucken.
  • Wer Knete selbst herstellt, sollte lieber auf Alaun verzichten. Alaun ist ein Aluminiumsalz und kann Kinder zusätzlich mit Aluminium belasten. Neuere Knete-Rezepte enthalten neben Salz, Mehl und Wasser unbedenkliche Mengen Zitronensäure an Stelle von Alaun.

Straßenmalkreide

Kinder malen mit den dicken, bunten Kreiden gerne Strichmännchen oder Hüpfekästchen auf den Bürgersteig. Öko-Test bewertete 2018 7 von 11 Straßenmalkreiden für Kinder mit „mangelhaft“, weil bei den Untersuchungen unter anderem krebserregende aromatische Amine nachgewiesen wurden.

  • Weiße Kreide ist in Bezug auf Schadstoffe unkritisch.
  • Mit Gips aus dem Baumarkt und färbenden Lebensmitteln lässt sich Straßenmalkreide einfach selber machen. Als Form eignen sich zum Beispiel Papprollen.

Kinderschminke

Farbenfrohe Kinderschminke – wasserlöslich oder auf Fettbasis – gibt es als Stifte, in Töpfchen oder als Malkasten. Öko-Test bewertete 2016 die Hälfte der getesteten Produkte mit der Note „ungenügend“. Schadstoffe wie PAK (rußähnliche, teils krebserregende Stoffe), verbotene Konservierungsmittel und erhöhte Nickelwerte waren der Grund.

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