Kokosöl vs Palmöl

Beides sind Öle, die aus den Tropen stammen. Aber beide Speiseöle werden sehr gerne und häufig in nicht-tropischen Ländern auf der ganzen Welt verwendet. In Zeiten des Klimawandels macht es jedoch Sinn, darüber nachzudenken, ob nicht wieder auf heimische Ölsorten wie Sonnenblumen-, Raps- oder Hanföl umgestiegen werden sollte. Tropische Öle haben einen weiten Weg zurückgelegt, bis sie in der heimischen Küche landen.

Da viele Menschen gegen Rapsöl allergisch sind, wird es häufig nur in geringen Mengen beigemengt oder überhaupt gemieden. In Gegenden Deutschlands und Österreichs, wo es riesige Rapsfelder gibt, wurde früher ausschließlich diese Fettsorte verwendet. Hanföl wurde fast ausschließlich in Österreich verwendet. Hanf wurde auch zur Textilerzeugung verwendet. Sonnenblumenöl wird sowohl in Deutschland als auch Österreich sehr gerne als Alternative verwendet, vor allem auch deswegen, weil fast niemand dagegen allergisch ist. Ökologische Landwirtschaft wird in Deutschland und Österreich schon seit Jahrzehnten gelebt! Allergien sind ein wichtiges Kauf- und Verwendungskriterium, das in den letzten Jahrzehnten immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Gegen Palm- oder Kokosöl ist auch fast niemand allergisch.

Verwendet wurde früher, was vor der Haustür „gewachsen“ ist. Deshalb wurden Kokos- und Palmöle eben fast nur in den Tropen verwendet. Diese Öle kamen erst später nach Europa. In Europa selbst wurden damals auch nur jene Sorten verwendet, die hier heimisch waren. Die Globalisierung und die Allergien waren Gründe, warum die Europäer auf tropische Produkte umgestiegen sind. In Zeiten des Klimawandels sowie einiger wissenschaftlicher Erkenntnisse und Bedenken, die die Qualität betreffen, wendet sich die Aufmerksamkeit wieder heimischen Produkten zu. Dieser Artikel soll beleuchten, ob diese Bedenken gerechtfertigt sind oder nicht und ob Permakultur die Lösung ist.

Was spricht für Kokosöl?

Als Superfood werden gesunde Nahrungsmittel bezeichnet, die im Trend liegen. Der Biofachhandel hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Das zeigen auch die Besucherzahlen der verschiedenen Biofachmessen. In den Tropen werden alle Teile der Kokospalme verwendet. Die Palmwedel werden zum Dachdecken und die Nussschale als Geschirr verwendet. Sowohl das Kokosfleisch als auch die Milch werden als Nahrungsmittel und zum Kochen verwendet. Die Kokosnuss wird in diesen Ländern schon immer von den Frauen als Schönheitsmittel benutzt. In Europa wird es auch in der Kosmetik eingesetzt. Der Anbau von Kokospalmen bringt weniger Geld. Der Trend weg vom Palmöl hin zum Kokosöl bringt den Bauern nicht viel. Der Nutzen für die Europäer ist hingegen groß.

Welche Teile der Kokospalme wird weltweit verwendet? Kokoswasser wird aus der grünen, unreifen Nuss gewonnen. Es wird sehr gerne als isotonischer Durstlöscher verwendet. Kokosfett und Kokosöl werden als Nahrungsmittel und für die Kosmetik als Beauty- und Wellnessöl verwendet. Die darin enthaltenen Antioxidantien sollen den Zellalterungsprozess aufhalten. Kokosmehl wird aus dem entölten und getrockneten Fruchtfleisch gewonnen. Es eignet sich hervorragend als Saucenbinder und zum Backen. Kokosöl ist cholesterinarm und daher gesund. Da das Mehl keine Gluten enthält, ist es also auch sehr gut für Allergiker geeignet. Die Kokosmilch wird aus dem weißen Fruchtfleisch der Kokosnuss gewonnen. Diese verleiht Currys, Fleischgerichten einen exotischen Geschmack. Kokosmilch sind seit Jahrzehnten Teil des Standardsortiments in vielen Supermärkten. Kokoszucker wird aus den Kokosblüten (Nektar) gewonnen. Dieser schmeckt nicht nach Kokos.

Was spricht für Palmöl?

Indonesien ist auch der weltgrößte Produzent und Lieferant von Palmöl. Die Kokospalme und die Ölpalme sind zwei grundverschiedene Pflanzen. Das größte Problem mit der Ölpalme stellt die Tatsache dar, dass immer mehr Regenwald gerodet wird, um Ölpalmplantagen anzulegen. Diese bringen Geld. Aufgrund der Monokultur nehmen auch die Schädlinge zu. Mit der Rodung des Regenwaldes schwinden die so dringend benötigten Sauerstoffspender, Feuchtigkeitslieferanten und Lebensräume vieler Pflanzen und Tiere – nicht zu vergessen, der Indianer, deren angestammter Lebensraum immer weniger wird. Die Biodiversität ist dadurch extrem gefährdet. Diese bauen gerade so viel an, wie sie für sich selbst und ihre Familien benötigen. Die großen „Player des Palmöl Geschäfts“ sind die Gefahr, denn diese betreiben mit System das sogenannte „Landgrabbing“. Das Land wird einfach von diesen Unternehmen gestohlen. Der Anbau von Kokospalmen funktioniert ganz anders. Mit diesem lässt sich viel weniger Geld verdienen.

Ist Kokosöl besser für die Umwelt als Palmöl?

Laut einer Untersuchung des WWF werden auf einer Anbaufläche von einem Hektar 3,3 Tonnen Palmöl gewonnen, aber nur 0,7 Tonnen Kokosöl. Für Kokosöl wird mehr Wasser benötigt. Produkte aus Kokosöl sind keine wirtschaftliche und ökologische Alternative. Die Kokosnuss selbst ist ein gesundes und vielseitig verwendbares Naturprodukt. Die Wirtschaftlichkeit entsteht aber erst durch den Anbau in Monokultur. Diese bringt die Nachteile. Solange die einheimischen Kokosnüsse wie ihre Vorfahren verwendet haben, waren die Wirtschaftlichkeit und die Umwelt im Einklang. Werden Kokospalmen so angebaut wie früher, nämlich entlang der Küste, spenden sie Schatten, verbreiten sich von selbst und schützen die Küsten. Niemand würde auf die Idee kommen, Weintrauben im Hochgebirge anzubauen. Kein Wunder, dass der Anbau von Kokospalmen so viel Wasser „konsumiert“. Die Kokospalme wächst natürlich entlang von Küsten und Stränden. Jeder Bauer wird Ihnen erklären, was auf einem bestimmten Boden wächst und was nicht und was sich rechnet und was nicht. Es braucht sich niemand wundern, wenn es sich nicht auszahlt, wenn der Regenwald gerodet wird, um dann mitten auf dem Festland eine Kokospalmenplantage anzulegen, die eigentlich am Meer beheimatet ist.

Wie beurteilen Greenpeace und der WWF die Sachlage?

Beide Umweltorganisationen kämpfen seit Jahren für den Erhalt des Regenwaldes. Der Anbau von Ölpalmen hat sich als ökologische Katastrophe herausgestellt. Die Bauern verdienen nicht gut. Die großen Unternehmen aber schon. Die Nachfrage nach Palmöl steigt immer weiter. Die am häufigsten betroffenen Ländern sind Südamerika, Malaysien und Indonesien. Wie schon erwähnt, verliefen sowohl indigene Völker als auch Tiere ihre Heimat. Pflanzen sterben aus. Das Trinkwasser wird verseucht. Den Ureinwohnern bleibt oft nichts anderes übrig, als in die Städte zu ziehen. In den Städten können sie aber auch nicht wirklich leben, weil sie keine Chance auf Arbeit haben. Sie kehren zurück und arbeiten dann häufig für einen minimalen Lohn auf den Palmölplantagen, die ihre Heimat zerstört haben!

Palmölfrüchte können sehr viel einfacher verarbeitet werden als Kokosnüsse. Kokosöl ist in der Herstellung sehr teuer und daher unwirtschaftlich für die Industrie. Ölpalmen werden in Monokultur angebaut. Kokospalmen können in Mischkultur gepflanzt werden. Das ist aber für die Industrie und Großbauern viel zu aufwendig und schwerer abzuernten. Außerdem sind die Erträge nicht sehr gut.

Greenpeace Schweiz empfiehlt daher, wieder zu heimischen Produkten wie Sonnenblumen-, Hanf- und Rapsöl zurückzukehren. Heimische Produkte verursachen weitaus geringere Transportkosten und es wird dafür kein Regenwald gerodet. Außerdem wir dadurch die örtliche Wirtschaft gefördert und heimische Arbeitsplätze geschaffen. Darüber hinaus wird dadurch auch die heimische Umwelt positiv beeinflusst. Den Regenwald zu erhalten hat Einflüsse auf der ganzen Welt. Luft, Boden, Grundwasser kennen keine von Menschen gezogene Grenzen. Es spricht also vieles dafür, zu lokalen Produkten, wie z. B. Sonnenblümenöl und Co. zurückzukehren.Ökologische Landwirtschaft hat über Jahrhunderte funktioniert. Also warum soll es jetzt anders sein? Permakultur ist das neue „Zauberwort“. Der Australier Bill Mollison und sein Schüler haben natürliche Kreisläufe und Ökosysteme für Gartenbau und Landwirtschaft nachgeahmt. Dies war eigentlich die Grundlage der ökologischen Landwirtschaft früherer Zeiten in Europa. So werden natürlich Bedingungen geschaffen.

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