Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit seiner aktuellen Ministerin Julia Klöckner richtet seine Projekte mehr und mehr nach bioökonomischen Kriterien aus. Hier berichtet das Ministerium was genau Bioökonomie ist.
Natürliche Rohstoffe sind die Grundlage: Die Bioökonomie nutzt biologische Ressourcen wie Pflanzen, Tiere oder Mikroorganismen. Das Prinzip ist bereits seit Menschengedenken bekannt. Aus Pflanzen oder Tieren werden Nahrungsmittel, Kleider, Roh- und Baustoffe oder Medikamente erzeugt. Mikroorganismen wie Milchsäurebakterien helfen bei der Joghurt-, und Hefe bei der Bierproduktion.
Unter „Bioökonomie“ oder „biobasierter Wirtschaft“ verstehen wir die wissensbasierte Erzeugung und Nutzung nachwachsender Ressourcen, um Produkte, Verfahren und Dienstleistungen in allen wirtschaftlichen Sektoren im Rahmen eines zukunftsfähigen Wirtschaftssystems bereitzustellen.
Das Konzept der Bioökonomie umfasst danach alle Wirtschaftssektoren und ihre zugehörigen Dienstleistungsbereiche, die nachwachsende Rohstoffe – wie Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen und deren Produkte – erzeugen, be- und verarbeiten, nutzen oder damit handeln.
Fahrradschläuche aus Löwenzahn
Durch eine Kombination aus Forschung, Technologie, Ökologie und Ökonomie schafft die Bioökonomie heute ganz neue Produkte: Smartphone-Displays aus Zucker, Fahrradschläuche aus Löwenzahn, Energie aus Raps, Enzyme aus Algen – alles biobasierte und oft klimaneutrale Alternativen zu Produkten aus fossilen Rohstoffen wie Erdöl und Erdgas.
Denn: Zukunftsfähiges Wirtschaften erfordert einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen. Die Bevölkerungsentwicklung, begrenzte fossile Rohstoffe und der Klimawandel stellen uns vor große Herausforderungen: Ernährungssicherung für eine wachsende Weltbevölkerung, Schutz der Umwelt und des Klimas, Biodiversität erhalten. Deshalb setzt die Bundesregierung auf nachhaltig erzeugte biogene Rohstoffe und hat für diesen Bereich eine eigene Politikstrategie formuliert. Wirtschaft und Wertschöpfungsketten sollen zunehmend biobasiert sein – also eine nachhaltige Bioökonomie.
Bioökonomie ist branchenübergreifend
Die Bioökonomie berührt somit verschiedene Politikbereiche wie die Industrie- und Energiepolitik, die Agrar-, Ernährungs-, Forst- und Fischereipolitik, die Klima- und Umweltpolitik sowie die Forschungs- und Entwicklungspolitik. Forschung und Entwicklung sind dabei entscheidend und werden besonders gefördert – von neuen Pflanzenzüchtungsmethoden, biotechnologisch hergestellte Fein- und Spezialchemikalien über die Nutzung von Algen für Nahrungsmittel, Pharmazie bis zur Energiegewinnung.
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