Die Idee, für den Klimaschutz die Schule zu schwänzen:
„Fridays for Future“ (FFF) ist eine weltweite Schüler- und Studentenbewegung, die sich für die Rettung der Umwelt und den Klimaschutz engagiert. Initiatorin ist die sechzehnjährige, schwedische Schülerin Greta Thunberg, die am Freitag, den 20.8.2018 als Erste den Schulstreik begann und sich vor das schwedische Parlament setzte um die Politiker zum Nachdenken über das Problem der Erderwärmung und die Zukunft der nachfolgenden Generationen zu bringen. Inzwischen hat sich diese Bewegung international etabliert. In vielen Ländern gehen Schüler und Schülerinnen freitags regelmäßig statt zum Unterricht, oft gemeinsam mit ihren Lehrern, auf die Straßen. Sie protestieren gegen das Versagen und das Nichtstun der Politiker und fordern Maßnahmen gegen den vom Menschen gemachten Klimawandel durch Treibhausgasemmisionen.
Aktuelle Lage:
Am 15.3.2019, am Tag des „Global Climate Strike For Future“, sollen weltweit unglaubliche 1.789.235 Menschen aktiv an den Demonstrationen teilgenommen haben. Dabei fanden Demonstrationen und Kundgebungen in Australien, Deutschland, England, Italien, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Schweiz, Österreich, Kanada, sowie in Irland und Schottland statt. Hunderte Aktivisten protestierten selbst in Japan, Mexiko, Chile, auf den Philippinen und in Indien. Gleichzeitig forderten die Jugendlichen in einem offenen Brief, der von 150 Aktivisten aus verschiedenen Ländern gemeinsam verfasst wurde, Klimagerechtigkeit. Ihr Anliegen wurde in vielen renommierten Zeitungen der Welt gedruckt und hat damit eine Welle des Nachdenkens und erste Schritte in der Politik nach sich gezogen.
Begründet wird das Streiken an Schultagen damit, dass es keinen Sinn macht zu lernen, wenn es keine lebenswerte Zukunft mehr gibt. Der Streik richtet sich demnach nicht gegen die Bildungseinrichtungen, sondern soll die Politiker zum Handeln bringen. Kern der Forderungen ist sofort zu handeln, bevor es zu spät ist. Für Ende September ist wieder eine weltweite ganz große Aktion geplant, der sich auch die arbeitende Bevölkerung anschließen soll. Es soll solange Streiks und Demos geben bis genug politischer Druck aufgebaut ist und die Politiker weltweit zum Handeln zwingt.
Zur Zeit beschäftigen sich Politiker noch zu viel mit dem Thema der Schulpflicht und ob Fridays for Future ein Streik sein kann. Sie meinen, die Schüler und Studenten sollten lieber lernen, um später das Problem selbst lösen zu können – doch besteht noch soviel Handlungsspielraum? Laut Erkenntnissen der Wissenschaft steht es 5 vor 12 für den Planeten. Was sind die Ziele der „Fridays for Future“ Bewegung?
Ziel der weltweiten Klimastreiks ist es, auf die Bedrohung der Erde und die Zukunft der nachfolgenden Generationen hinzuweisen und Maßnahmen, den Klimaschutz und die Umwelt betreffend, einzuleiten. Die Einhaltung des Übereinkommens von Paris soll zugesichert werden. Dieses Klimaabkommen wurde 2015 in Paris geschlossen, mit dem Ziel die Erderwärmung auf mindestens unter 2°C Erwärmung gegenüber dem Niveau von 1750 zu bringen, wobei die unterzeichnenden Staaten ihre Ziele zur Reduktion von CO2 Emissionen selbst festlegen.
Die wichtigsten Anliegen der Demonstranten sind:
- Die Investitionen in erneuerbare Energie zu verstärken
- Den Abbau von fossilen Brennstoffen zu beenden
- Den öffentlichen Personenverkehr auszubauen, den Individualverkehr einzuschränken und den Güterverkehr weg von der Straße auf die Schiene zu bringen
- Primärenergie sollte in Zukunft ausschließlich aus regenerativer Energie stammen. Dazu zählt Sonnenenergie, Windenergie, Biomasse, Wasserkraft und Geothermie. Primärenergie kann in Sekundärenergie, wie z.B.in Strom, allerdings mit Energieverlusten, umgewandelt werden
- Nachhaltige Ökosysteme in Forst und Landwirtschaft im Sinne einer Permakultur (dauerhafte ökologische Landwirtschaft) sollen verstanden und gefördert werden. Philosophisch betrachtet versteht man unter Permakultur ein harmonisches Zusammenleben von Mensch, Tier und Pflanze, das dauerhaft funktioniert. Dabei wird auf den Einsatz von Pestiziden, chemischen Dünger und Monokulturen verzichtet.
- Die ökologische Landwirtschaft nutzt biologische Ressourcen und verwendet keine Technologien, die umweltbelastend und energiereich sind.
- Die Erde, als Quelle des Lebens wird fürsorglich behandelt, Bodenschätze nicht ausgebeutet sondern unter den Menschen gerecht aufgeteilt.
Kritik an Friadays for Future:
Die Idee und die Initiative der jungen Schwedin Greta Thunberg ist natürlich großartig und zu begrüßen. Ohne Zweifel sollten Politiker nicht nur auf die Interessen der Wirtschaft, sondern auch auf ein lebenswertes Dasein der nächsten Generation schauen. In der Euphorie der Digitalisierung und der technischen Möglichkeiten, scheinen viele Konzerne den Zugang und die Wichtigkeit einer intakten Natur verloren zu haben. Die Frage ist aber auch ob der Klimawandel wirklich nur hausgemacht ist, oder ob es sich um den längst vorausgesagten Polsprung handelt. Ebenfalls wäre eine natürliche weltweite Klimaschwankung durch einen höhere Sonnenaktivität denkbar. Auch leichte Änderungen der der Erdumlaufbahn wirken sich auf die Meereszirkulationen und global auf das Klima aus. Jedoch ist nicht zu verleugnen, dass der Mensch mit seinen CO2 Emissionen die Erwärmung der Erde beschleunigt und anheizt.
Die Demos der Aktivisten, in Ehren, aber Europa allein, kann den Klimawandel, sofern er durch Treibhausgase verursacht ist, nicht alleine stoppen. Solange China, Japan und die USA keinerlei Interesse an Maßnahmen gegen die Erderwärmung zeigen, solange jährlich große Flächen der für das Klima essentiellen Regenwälder abgeholzt werden, werden Maßnahmen wie den Müll zu trennen, ein paar Bäume anzupflanzen und alten Leuten zu verbieten weiterhin mit Kohle zu heizen, keinerlei Nachhaltigkeit bringen. Wir müssen auch außerhalb Europas das Bewusstsein für Umweltschutz schaffen und den Wirtschaftsmagnaten und Großindustriellen ins Stammbuch schreiben, dass auch ihre Kinder betroffen sind und diese nichts vom vielen Geld haben, wenn die Natur und die Erde zerstört sind.
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