Wurden Textilien noch vor wenigen Jahrzehnten mit größter Sorgfalt getragen, die besten Kleider nur zu besonderen Anlässen aus dem Schrank genommen und Alltagskleidung selbst genäht und geflickt so ist die Klamotte heute mehr und mehr zu einem Wegwerfartikel geworden. Viele konsumbewusste Verbraucher spenden deshalb ihre alten Kleider, anstatt sie einfach wegzuwerfen. Doch unter den Kleiderkammern gibt es auch unseriöse Unternehmen. Wie erkenne ich, ob ein Altkleiderhändler seriös ist? Die Verbraucherzentrale informiert:

Spenden Sie nur an Sammlungen, die mit einer deutschen Adresse und einer Festnetznummer erreichbar sind. Die finden sie am Altkleidercontainer oder auf dem Zettel im Briefkasten. Wählen sie sich eine Organisation aus und informieren Sie sich, wie sie die Kleider verwertet und wofür die Gewinne benutzt werden.

Rund 1 Million Tonnen Textilien jedes Jahr

Verlässliche Altkleidersammler haben oft das DZI Spendensiegel, das Logo FAIRWERTUNG oder das BVSE Qualitätssiegel Alttextilsammlung auf den Altkleidercontainern oder auf der Homepage. Auch seriöse Altkleidersammler verkaufen die Altkleider teilweise weiter. Das macht Sinn, da so viele Textilien von uns aussortiert werden, dass nicht alle an Bedürftige vergeben werden können. Mit dem Geld, dass damit verdient wird, wird dann sinnvoll Hilfe geleistet etwa indem davon Nahrungsmittel oder Zelte gekauft werden.

Jedes Jahr werden rund 1 Millionen Tonnen Textilien aussortiert. Manche Altkleidersammler erwecken den Eindruck man würde mit einer Spende armen Menschen helfen, ohne das es tatsächlich so ist. Unsere Tipps helfen, nicht auf solche Firmen hereinzufallen.

der Altkleidermarkt – ein Millionengeschäft

Längst ist der Altkleidermarkt ein Millionengeschäft, bei dem auch unseriöse Firmen mitmischen. Solche Geschäftemacher erwecken den Anschein der Wohltätigkeit, behaupten etwa, „Projekte zur Beseitigung von Armut und Not“ zu unterstützen. Tatsächlich wirtschaften manche Sammler nur in die eigene Tasche. Zu ihren Strategien zählt zum Beispiel, unter falschem Namen aufzutreten oder sie wählen einen wohltätig klingenden Namen ohne wirklich wohltätig zu sein.

Schwindler erkennen

Unseriöse Sammler verschweigen gern Namen und Adresse und geben auf dem Werbezettel nur eine Telefonnummer an. Wer anruft, erreicht oft niemand oder landet immer wieder auf einer Mailbox. Gerade solche Sammler werben stark gefühlsbetont, appellieren an Mitleid und Hilfsbereitschaft. Zudem locken sie vielfach mit Symbolen, die an karitative Organisationen erinnern, wie etwa ein Kreuz oder eine Kirche. In vielen Fällen können sie auch keine überzeugende Auskunft zum Verbleib der Kleidung und zur Verwendung der Gewinne geben.

An diesen Siegeln erkennen Sie vertrauenswürdige Altkleidersammler

Siegel Fairwertung FAIRwertung

Im Dachverband FAIRwertung haben sich gemeinnützige Organisationen zusammen geschlossen. Sie verpflichten sich bei Sammlung und Vermarktung sozial- und umweltverträgliche Standards einzuhalten.
Dazu zählen beispielsweise, wahrheitsgemäße Angaben über Zweck und Verwendung der Kleidersammlung.

DZI Spendensiegel DZI-Spendensiegel

Das Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen verleiht das Spendensiegel. Es steht für die nachgeprüfte, sparsame und satzungsgemäße Verwendung der Spendengelder/Sachspenden und damit für die Seriosität der geprüften Organisation.
Hier finden Sie eine Liste aller Organisationen, die das DZI-Spendensiegel verwenden dürfen.

Siegel bvse BVSE Qualitätssiegel Textilsammlung

Das Siegel vom Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung garantiert, dass die zertifizierten gewerblichen Unternehmen „für Transparenz bei der Sammlung, nachvollziehbare Verwertungswege und den Schutz der Umwelt sorgen“.
Das Siegel nennt die Kontaktdaten des Sammlers. Diese Angaben sind auf der bvse Siegel-Homepage nachprüfbar.

Achtsam kaufen und mit anderen Tauschen

Am wichtigsten ist es den Altkleiderberg nicht weiter anwachsen zu lassen. Achten sie beim Kauf auf Qualität. Das schont die Umwelt und spart Geld. Außerdem lässt sich gut erhaltene Kleidung über Secondhandläden und Flohmärkte weiterreichen. Für Baby- und Kinderkleidung finden sich in fast allen Städten Tauschbörsen. Tipp: Ein Kleidertausch mit Freunden macht Spaß und erweitert das Outfit – ganz ohne Geld.

Kleiderkammern

Die oft von Kirchen betriebenen Kleiderkammern vor Ort bieten sich gut an, um sich von Anzug oder Kostüm zu trennen. Was dort landet, kommt Bedürftigen in der Gemeinde oder an einem anderen festgelegten Ort zugute. Dennoch kann es sein dass überschüssige Kleidung bei kommerziellen Verwertern landet. Der Erlös aus dem Verkauf fließt dann meist in die eigenen Aktivitäten der karitativen Organisationen.

Nur Unbrauchbares in den Restmüll

Geben sie möglichst alle Textilien in die Altkleidersammlung. So können die wertvollen Rohstoffe weiter verwendet werden. Lediglich Kleidung die stark verschmutzt oder kaputt ist gehört in die Restmülltonne.

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