Immer mehr Gastronomien, die ihre Speisen auch zum Mitnehmen anbieten, setzen auf Verpackungen aus pflanzlichen Materialien statt aus Plastik. Verpackungen aus Palmblätter, Zuckerrohr, Maiszellulose & Co sollen komplett recyclebar sein, versprechen die Hersteller. Doch wie gut sind die alternativen Verpackungsmaterialien wirklich? Die Verbraucherzentrale informiert und gibt Tipps, wie Sie Ihren To-Go Verbrauch eindämmen können:

Coffee-to-go-Becher mit Rührstäbchen, beschichtete Pizzakartons, Pommesschalen oder Wasser aus der Plastik-Einwegflasche: Der Trend für den Außer-Haus-Verzehr ist ungebrochen. Viele dieser Verpackungen bestehen aus Kunststoff oder aus Papier mit einer Kunststoffbeschichtung.

Wie groß sind die Mengen und warum sind sie problematisch? Was kann man selbst ändern, um Rohstoffe und Umwelt zu schonen? Worauf kann man achten? Wichtige Fragen und Antworten:

1. Warum sind To-go-Verpackungen problematisch?

Für diese Verpackungen werden wertvolle Rohstoffe und Energie für eine sehr kurze Lebensdauer verbraucht. So wird der Kaffeebecher nach 15 Minuten zu Abfall, der meist nicht recycelt wird, weil der leere Becher in einem Mülleimer in der Stadt landet. Und wenn die Abfälle beispielsweise nach einem Picknick auf der Wiese liegen gelassen werden, wird insbesondere Plastik zu einem Problem. Kunststoffe zerfallen zu immer kleineren Teilchen, aber werden nicht vollständig abgebaut.

Welche Auswirkungen vor allem kleine Teilchen – sogenanntes Mikroplastik – auf Mensch und Umwelt haben, kann derzeit niemand abschätzen.

2. Wie viel Verpackungsmüll fällt in dem Bereich in Deutschland an?

Wir verbrauchen in Deutschland immer mehr Verpackungen, im Jahr mehr als 18 Millionen Tonnen oder 222 kg pro Kopf – so die Zahlen des Umweltbundesamtes. Verpackungen aus Kunststoff sind besonders beliebt. Ihre Verwendung hat sich seit 1995 fast verdoppelt.

Obwohl es Bemühungen gibt, die Menge an Verpackungen einzudämmen, steigt der Verbrauch immer weiter an. Das liegt unter anderem an veränderten Konsumgewohnheiten z.B. durch den Anstieg von Fast-Food- und To-go-Angeboten und dem vermehrten Konsum von Fertiggerichten.

Serviceverpackungen, also alle Verpackungen, in denen Lebensmittel, Getränke oder Gerichte direkt im Geschäft, in der Bäckerei oder in der Imbissbude verpackt werden, haben seit dem Jahr 2000 um fast 40 Prozent zugenommen. Die Menge der Pizzakartons hat sich verdoppelt und die Menge der Getränkebecher mit Zubehör ist um 245 Prozent (!) angestiegen.

Und wer hat sie nicht dabei, die kleine Mineralwasserflasche für unterwegs? Unseren Durst stillen wir heute überwiegend aus Einwegflaschen. Waren vor circa 25 Jahren noch mehr als 90 Prozent des Mineralwassers in Mehrwegflaschen abgefüllt, sind es heute noch nicht einmal 40 Prozent.

Dass es auch anders gehen kann, zeigen die Maßnahmen, die die Verwendung von Plastiktragetaschen eindämmen sollen. Handelsverbände haben sich 2015 verpflichtet, die Tüten nur noch gegen Geld abzugeben. Seitdem wird ein Drittel weniger verbraucht.

3. Ist Plastik immer schlecht für die Umwelt?

Kunststoff ist nicht generell schlecht für die Umwelt oder die Gesundheit, vorausgesetzt, er wird lange genutzt, gibt keine Schadstoffe an Lebensmittel ab und wird recycelt oder ordnungsgemäß entsorgt.

Kaufen Sie deshalb nur Produkte, bei denen der Hersteller lesen Sie hier weiter

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