Holzschutzmittel können hilfreich sein, um Holz von zum Beispiel Möbeln oder Böden zu versiegeln. Allerdings kann bei guter Bauplanung auch darauf verzichtet werden. Doch was genau ist zu beachten? www.verbraucherschutz.de informiert:

Besonders unnötig und gesundheitsschädlich ist der Einsatz von Holzschutz im Innenraum. Bei Verdacht auf eine Altlast klärt eine Hausstaubanalyse, ob solche Mittel in der Vergangenheit benutzt wurden. Vom Holzwurm oder anderen Insekten befallene Holzobjekte können einfach mit Hitze behandelt werden, anstatt mit Chemikalien. Achten sie beim Einkauf von Mitteln zum Schutz von Holz auf das Siegel „Blauer Engel“.

Holzschutzmittel haben im Innenraum nichts verloren

Gerade in Innenräumen können giftige Holzschutzmittel die Gesundheit schädigen, da sie nach und nach in die Raumluft ausdünsten. Dabei ist ihr Einsatz im Inneren gar nicht nötig. Nur da wo Feuchtigkeit, etwa durch Regen, das Wachstum von Holz zersetzenden Pilzen fördert, kann ihr Einsatz sinnvoll sein. Die Holzvertäfelung in der Dachschräge braucht also nicht behandelt werden.
In der Vergangenheit wurden besonders giftige Holzschutzmittel gerade von Laien auch in Innenräumen benutzt. Wenn Sie den Verdacht haben, dass in einem älteren Gebäude Holzschutzmittel die Luft belasten, können sie eine Hausstaubanalyse bei einem Umweltlabor machen lassen. Wenn bekannt ist, welche Holzbauteile möglicherweise behandelt wurden, kann auch das Holz selbst geprüft werden. Eine Untersuchung kostet etwa zwischen 125 Euro und 250 Euro.

Eine geschickte Konstruktion macht Holzschutzmittel oft überflüssig

Wirksamer Schutz fürs Eigenheim beginnt bei Planung und Bau. Die DIN 68800 schreibt bestimmte Konstruktionen vor, die Feuchtigkeit oder Insektenbefall in tragenden Holzteilen verhindern. Die planenden Unternehmen sollten sich damit auskennen. So lassen sich Insekten etwa abwehren, indem das Holz eingekleidet oder verschalt wird. Trocken gehaltenes Holz ist vor Pilzbefall geschützt. Und Staunässe wird durch geeignete bautechnische Kniffe (abgeschrägte Holzflächen, Wasserabläufe und überhängende Dächer) vermieden.

Thermoholz hält ganz ohne Chemie länger

Bei sogenanntem Thermoholz handelt es sich um Hölzer, die durch eine reine Hitzebehandlung unanfälliger gegen Schimmel gemacht wurden. Es kann daher gut im Außenbereich verbaut werden. Einen Nachteil hat das Verfahren allerdings, denn das Holz wird dadurch etwas spröder. Achtung: Thermoholz ist nicht gleichbedeutend mit druckimprägniertem Holz. Bei diesem Verfahren können giftige Substanzen eingesetzt worden sein.

Durch Schädlinge befallenes Holz mit Hitze behandeln

Wer an Holzbalken oder -möbeln entdeckt, dass sie großflächig von Schädlingen (etwa vom Holzwurm) befallen sind, der erzielt mit Heißluftverfahren gute Erfolge. Kleine Gegenstände kann man im Backofen oder in der Sauna behandeln. Das Holz muss dafür bis zum Kern seiner dicksten Stelle mindestens 30 Minuten lang auf etwa 60 °C erhitzt werden. Dazu müssen Sie je nach Holzdicke einige Stunden heizen. Manche Hölzer können dabei Trocknungsrisse bekommen.
Um größere Holzflächen kümmert sich am besten eine Fachfirma, die befallene Partien mit professionellem Gerät und schonender Behandlung über mehrere Stunden aufheizt und dadurch Schädlingen den Garaus macht. Fragen Sie den Fachbetrieb, ob das vorgesehene Verfahren mit dem Blauen Engel „Umweltschonende Schädlingsbekämpfung (Holz)“ ausgezeichnet ist.

Schadstoffarme Holzschutzmittel auswählen

Neben chemischen Keulen werden im Handel eine Reihe alternativer Produkte mit schadstoffärmeren Wirkstoffen angeboten. Hierzu unbedingt die Kennzeichnung auf den Verpackungen beachten. Biozidfreie Produkte, die im Internet oder in Bio-Läden erhältlich sind, trotzen Schädlingen mit einer Mischung aus Silikaten, Salzen und Harz. Wasserlösliche Farben, Lacke und Lasuren mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ bringen biozid- und lösemittelarm neuen Glanz. Die Produkte bannen zusätzlich Feuchte- und Schimmelgefahr.

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