In vielen Lebensmitteln finden sich heutzutage auch Nahrungsergänzungsmittel aus rein pflanzlichen Zutaten. Dem Verbraucher wird suggeriert, dass diese sehr gesundheitsfördernd und dank ihrer natürlichen Basis absolut unbedenklich sein. Doch stimmt das auch? Die Verbraucherzentrale Hamburg informiert:

riskante Pflanzen in Nahrungsergänzungsmitteln

Pflanzliche Zutaten in Nahrungsergänzungsmitteln stehen hoch im Kurs. Das zeigt die Auswertung von rund 1.000 Anfragen und Beschwerden auf unserem Portal Klartext Nahrungsergänzung. Dabei sind die Mittel längst nicht so harmlos, wie die Werbung vermuten lässt.

Nahrungsergänzungsmittel mit Pflanzen- und Kräuterextrakten machen einen harmlosen Eindruck – sind deswegen aber noch lange nicht ungefährlich. Werbung mit Gesundheitsbezug fördert oftmals die Kaufentscheidung für Produkte mit riskanten Zutaten. Die Erwartung der Verbraucher, dass solche Produkte behördlich geprüft, zugelassen und sicher sind, müssen Gesetzgeber und Handel dringend erfüllen.Fragen auf dem Portal Klartext Nahrungsergänzung der Verbraucherzentralen zu Produkten mit einem Potpourri aus Pflanzenstoffen zeigen: Die Mittel stehen hoch im Kurs und es besteht erheblicher Informationsbedarf dazu. Häufig stehen den vollmundigen Werbeversprechen der Anbieter unzureichende Sicherheitsnachweise und riskante Zutaten gegenüber. Klare gesetzliche Regelungen sind überfällig.

Rein pflanzlich heißt nicht immer harmlos

Mehr als 2,3 Millionen Ratsuchende haben unser Online-Portal zu Nahrungsergänzungsmitteln seit dem Start vor zwei Jahren im Januar 2017 genutzt.

Die Auswertung von rund 1.000 Anfragen und Beschwerden zeigt: Verbraucher brauchen dringend Informationen zu den teilweise willkürlich zusammengemixten Cocktails aus Pflanzenextrakten, Vitaminen, Mineralstoffen und diversen sonstigen Stoffen. Auch wenn viele der Produkte ganz natürlich daherkommen, Pflanzen und zum Teil hochkonzentrierte Pflanzenauszüge können durchaus gesundheitsschädlich wirken.

Zu vielen teils exotischen Pflanzen wie Kudzuwurzel, Schlafbeere oder Maca liegen nur unzureichende Sicherheitsnachweise vor. Deren Inhaltsstoffe können sich zum Beispiel negativ auf den Hormonstoffwechsel oder den Blutdruck auswirken. Unklar bleibt zudem, wie der Mix aus verschiedenen Pflanzenauszügen, Algen, Pilzen und anderen Stoffen miteinander reagiert.

Auch sind Wechselwirkungen von Pflanzenstoffen mit Medikamenten möglich. Ginkgo-Präparate können beispielsweise die Wirkung von blutverdünnenden Medikamenten beeinflussen. Häufig verwechseln Verbraucher auch solche Nahrungsergänzungsmittel mit pflanzlichen Arzneimitteln und erwarten eine geprüfte Wirkung. Eine Liste mit problematischen Pflanzenstoffen finden Sie hier

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