Viele wissen nicht, welch verheerende Auswirkungen der Anbau von Lebensmitteln für das Klima hat. Doch knapp ein Fünftel aller CO2-Emissionen entsteht durch die Lebensmittelindustrie. Welche Produkte die umweltschädlichsten sind, verrät uns Ökotest:

Wenn es um die größten Klimasünden geht, denken viele zuerst an große Geländewagen, an Urlaubsflüge und fossile Brennstoffe. Auf Lebensmittel kommt man nicht sofort. Dabei sind unsere Nahrungsmittel für rund ein Fünftel der in Deutschland verursachten Treibhaus-Emissionen verantwortlich. 55 Prozent der Klimaschädigung entfallen dabei nicht auf die Herstellung der Lebensmittel, sondern auf ihre Lagerung, die Zubereitung daheim und die Einkaufsfahrten.

Das sind die größten Klimasünden beim Essen

Klimakiller Nummer 1: Butter (23,8 Kilo CO2-Äquivalente)

Das klimaschädlichste Lebensmittel in dieser Liste ist vegetarisch. Die Erklärung ist naheliegend: Butter enthält viel Milch. Um genau zu sein: 18 Liter für ein Kilogramm fertige Butter. Für viel Milch braucht man viele Kühe. Und Kühe produzieren beim Verdauen jede Menge extrem schädliches Methan. Methan wirkt 23 mal stärker auf das Klima ein als Kohlendioxid.

Unterm Strich werden für ein Kilogramm Butter knapp 24 Kilogramm CO2-Äquivalente ausgestoßen.

Zur Info: CO2-Äquivalente beziffern die Klimaschädlichkeit der Treibhausgase. Der Wert gibt an, welchen Beitrag ein Produkt zum Treibhauseffekt hat. Als Vergleichswert dient Kohlendioxid.

Klimakiller Nummer 2: Rindfleisch (13,3 Kilo CO2-Äquivalente) 

Bei Rindfleisch ist die Bilanz besser als bei Butter. Nichtsdestotrotz ist Rindfleisch die Fleischsorte, die das Klima am meisten belastet. Es hat eine viermal so hohe CO2-Bilanz wie Geflügel- oder Schweinefleisch. Besonders schädlich fürs Klima ist Tiefkühlware. Da kommt zur Produktion auch noch die Energie für die Kühlung dazu.

Klimakiller Nummer 3: Käse und Sahne (8,5 Kilo, bzw. 7,6 Kilo CO2-Äquivalente)

So ziemlich alles, was von der Kuh kommt, ist schlecht für unser Klima. Nicht nur für Butter, auch für Käse und Sahne werden große Mengen Milch benötigt. Generell gilt für Milchprodukte: Je mehr Fett sie enthalten, umso schlechter sind sie für die Umwelt, weil für die Herstellung mehr Milch benötigt wurde.

Klimakiller Nummer 4: Tiefkühl-Pommes (5,7 Kilo CO2-Äquivalente)

Die Kartoffeln sind nicht Schuld an dem schlechten vierten Platz der tiefgekühlten Pommes frites. Denn deren Bilanz ist eigentlich gut. Werden Kartoffeln jedoch zu Pommes weiterverarbeitet, getrocknet, frittiert und tiefgekühlt, wird viel Energie benötigt. Ebenfalls schlecht fürs Klima ist übrigens Trockenpulver für Kartoffelbrei mit 3,8 Kilogramm CO2-Äquivalenten.

Klimakiller Nummer 5: Schokolade (ca. 3,5 Kilo CO2-Äquivalente)

Lecker – aber Gift für die Hüfte und das Klima. In einem Kilogramm Schokolade stecken bis zu 10.000 Liter Wasser. Negativ auf die Ökobilanz wirkt sich auch die Tatsache aus, dass Schokolade häufig Palmöl enthält, das große Anbauflächen benötigt. Und: In Schokolade ist viel Milch enthalten, die generell nicht gut fürs Klima ist.

Klimakiller Nummer 6: Schweinefleisch und Geflügel (ca. 3,4 Kilo CO2-Äquivalente) 

Wenn Fleisch auf den Teller soll, dann ist Schweinefleisch oder Geflügel die bessere Wahl als Rindfleisch. Diese Tiere produzieren zumindest kein Methangas. Aber auch Schweine und Geflügel brauchen viel Platz und viel Futter, das häufig aus anderen Ländern importiert wird. Für den Anbau von Futterpflanzen werden riesige Flächen gerodet.

Gut zu wissen: Bei Bio-Produkten liegen die Treibhausgas-Emissionen durchschnittlich zwischen 5 und 25 Prozent niedriger als bei konventionellen Produkten.

Gesunde Ernährung ist gut fürs Klima

Regionales Obst und Gemüse sind die eindeutigen Gewinner in der Klimabilanz. Bei frischem Gemüse fallen nur 0,15 Kilogramm CO2-Äquivalente an, Äpfel liegen mit 0,5 Kilogramm etwas höher.

Fünf Tipps für eine klimafreundliche Ernährung

  1. Weniger tierische, dafür mehr pflanzliche Lebensmittel auf den Speiseplan setzen.
  2. Saisonale und regionale Gemüse- und Obstsorten sind am umweltfreundlichsten.
  3. Freilandware statt Ware aus dem Treibhaus kaufen.
  4. Verarbeitete Lebensmittel nach Möglichkeit meiden.
  5. Zum Einkaufen laufen oder radeln und das Auto stehen lassen.

Mehr Infos hier

Leave a comment