Obst wie Bananen, Kiwis & Co gehören mittlerweile zur Standartausstattung eines durchschnittlichen deutschen Haushalts. Wenige sind sich darüber bewusst, welch immense Transportwege die tropischen Früchte zurücklegen müssen. Wie auch – ist das Obst auch zu Spottpreisen im Supermarkt zu kaufen. Ökotest informiert, welche Konsequenzen das hat:

Wenn im Herbst und Winter das Angebot an heimischem Obst knapp wird, sind Ananas, Mango, Papaya und Co. beliebte Alternativen. Damit wir tropische Früchte günstig genießen können, leiden Plantagenarbeiter unter miesen Arbeitsbedingungen. Dafür sind auch deutsche Supermarktketten verantwortlich. Was können wir als Verbraucher tun?

Ob Mango, Ananas, Kumquats, Papaya: Exotisches Obst und tropische Früchte sind für uns durchaus erschwinglich und fast das ganze Jahr über zu haben. Einen hohen Preis zahlen dagegen die Plantagenarbeiter in den Anbauländern. Schon 2008 hat die Entwicklungsorganisation Oxfam auf gravierende Missstände im Ananasanbau in Costa Rica hingewiesen: auf erhöhte Krebsraten und Fehlgeburten durch den Einsatz von hochgiftigen Pestiziden, auf Niedriglöhne und die Missachtung von Arbeits- und Gewerkschaftsrechten.

Franziska Humbert, Referentin für Wirtschaft und Menschenrechte, reiste 2016 erneut nach Costa Rica. Im Bericht „Süße Früchte, bittere Wahrheit“ (hier nachzulesen) fasst sie ihre Erlebnisse ernüchtert zusammen: „Die Zustände vor Ort haben sich nach acht Jahren (d.h. seit 2008) kaum verbessert.“

▼▼ Was Verbraucher tun können, um faires exotisches Obst zu kaufen, erfahren Sie im letzten Abschnitt. ▼▼

Tropische Früchte werden oft in Monokulturen angebaut

Die Studie führte Oxfam-Mitarbeiter auch auf Bananenplantagen in Ecuador. Viele Arbeiter klagten, dass Pestizide auch dann gesprüht werden, wenn sie auf den Feldern arbeiten, oder dass sie schon bald nach dem Giftregen wieder auf die Plantagen müssen. Die Bananen werden überwiegend in Monokulturen angebaut, und die Betreiber setzen Schädlingsbekämpfungsmittel ein, die in Verdacht stehen, krebserregend zu sein.

Trotz ihrer Kritik sieht Franziska Humbert von Oxfam aber auch kleine Fortschritte: „Viele, die früher als Tagelöhner gearbeitet haben, sind inzwischen angestellt.“ Selbst Subunternehmen zahlten den Mindestlohn. „Und einige Arbeiter sind so mutig, dass sie offen reden und sich sogar fotografieren lassen.“

Exotische Früchte: Deutsche Supermärkte sind mitschuldig

Dennoch müssen Gewerkschafter noch immer mit Sanktionen rechnen. Vielerorts gibt es außerdem erst gar keine Arbeitnehmerorganisationen: Oxfam hat in Ecuador 20 Betriebe untersucht – in keinem existierte demnach eine solche unabhängige Vertretung. Beim Lidl-Lieferanten Matías gaben 93 Prozent der Befragten an, dass sie aus Angst vor lesen Sie hier weiter

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