Frühstücken wie ein König! Diese Faustregel wurde wohl vielen schon im Kindesalter eingetrichtert. Nicht mit knurrendem Magen aus dem Haus gehen, wie wichtig ist das wirklich? Was ist mit Menschen, die trotz leerem Magen morgens einfach keinen Appetit haben? Ist man wirklich leistungsfähiger, wenn schon in den Morgenstunden der Magen Arbeit bekommt? Die Verbraucherzentrale NRW informiert:

Über Nacht werden die Energiereserven des Körpers aufgebraucht und müssen am Morgen wieder aufgefüllt werden, um mit Schwung in den neuen Tag starten zu können. Das Frühstück beendet quasi die längste „Fastenperiode“ des Tages. Die nahrungsfreie Zeit in der Nacht liegt in der Regel bei 10-14 Stunden. Fällt das Frühstück aus, verlängert sich dementsprechend diese „Fastenzeit“. Dies ist insbesondere für Kinder kritisch, da sie ständig aktiv sind und genügend Power für Spiel, Spaß, Lernen und Bewegung brauchen. Für einen reibungslosen Tagesablauf ist das Frühstück also tatsächlich die wichtigste Mahlzeit des Tages. Oder würden Sie mit einem leeren Tank Auto fahren?

Ohne Frühstück aus den Haus

Untersuchungen zeigen, dass immer mehr Schüler/innen ohne etwas gegessen zu haben morgens das Haus verlassen. Dabei ist zu beobachten, dass die Bereitschaft zum Frühstücken mit dem Alter der Schüler/innen abnimmt. Oft haben Kinder und Jugendliche morgens vor der Schule noch gar keinen richtigen Hunger oder verzichten freiwillig auf das Frühstück, um ein paar Minuten länger im Bett bleiben zu können. Aber auch Frühstücks- und Morgenmuffel sollten motiviert werden, zumindest eine Kleinigkeit zu sich zu nehmen, zum Beispiel ein Stück Obst, ein kleines Brot mit Frischkäse oder wenigstens einen Becher Milch oder Kakao.

Fit im Kopf mit dem richtigen Frühstück

Zahlreiche Studien deuten darauf hin, dass Kinder und Jugendliche, die gefrühstückt haben, in den Morgenstunden leistungsfähiger und reaktionsschneller sind und nicht so schnell ermüden. Das Gehirn als „Organ des Lernens“ macht etwa 2 % des Körpergewichts aus. Es verbraucht aber 20 % der Energie, die dem Körper zur Verfügung steht. Der Gehirnstoffwechsel ist im Gegensatz zum restlichen Körper ausschließlich auf die Verfügbarkeit von Kohlenhydrate in Form von Glukose (Traubenzucker) als Brennstoff angewiesen. Kinder haben im Vergleich zu Erwachsenen weniger schnell verfügbare Energiereserven. Das in der Leber vorhandenen Glykogen, eine Speicherform der Glukose, steht Kindern zum Ausgleich eines Energiedefizits nur für einen sehr kurzen Zeitraum zur Verfügung. Das Frühstück sollte folglich immer kohlenhydratliefernde Lebensmittel, wie stärke- und ballaststoffreiche Vollkornprodukte in Form von Brot oder Müsli und Obst enthalten. Idealerweise werden diese mit ungesüßten beziehungsweise wenig gesüßten Milchprodukten sowie einem Getränk, zum Beispiel ungezuckerte Früchte- oder Kräutertee, ergänzt.

Gemeinsam macht es gleich viel mehr Spaß

Aber nicht nur was oder ob überhaupt gefrühstückt wird ist entscheidend, sondern auch die Atmosphäre am Morgen kann Kindern und Jugendlichen zu einem guten Start in den Tag verhelfen. So werden zum Beispiel gemeinsam eingenommen Mahlzeiten – vielleicht an einem schön gedeckten Tisch – oft mit positiven Emotionen und Genuss verbunden. Vor allem dem gemeinschaftlichen Essen in der Familie wird eine hohe Bedeutung zugeschrieben, da es zur psychosozialen Gesundheit beiträgt und die Kommunikation fördert. Insbesondere am Wochenende kann ein ausgiebiges Familienfrühstück einen Rahmen für den gegenseitigen Austausch und den Wochenrückblick bieten. Der Esstisch kann so einmal mehr zum zentralen Familienort werden und Kindern und Jugendlichen ein positives Erlebnis bieten, an dem sie gerne wieder teilnehmen wollen.

Das Frühstück in der Schule

Das zweite Frühstück nehmen Kinder und Jugendliche in der Regel in der Schule zu sich. Die Zusammensetzung des zweiten Frühstücks ist mit der des ersten Frühstücks vergleichbar. Auch hier kommt idealerweise wieder eine Kombination von Vollkornprodukten, Obst oder Gemüserohkost, Milchprodukten und einem zuckerfreien Getränk zum Einsatz. Die Menge der verzehrten Lebensmittel orientiert sich dabei am ersten Frühstück. War dieses bereits sehr reichhaltig, sollte das zweite Frühstück nur ein Zwischensnack sein. Wurde am Morgen dagegen nur wenig oder gar nichts gegessen, darf das zweite Frühstück auch gerne größer ausfallen.

Einige Schüler/innen bringen sich das so genannte „Pausenbrot“ von Zuhause mit, andere kommen mit „Brötchengeld“ versorgt zur Schule und decken sich am Kiosk ein.

Ein ansprechender Schulkiosk, in dem eine gesundheitsfördernde, bedarfsgerechte Pausenverpflegung angeboten wird, kann wesentlich zu einer besseren Ernährungssituation und somit zu einer höheren Leistungsfähigkeit der Schüler/innen beitragen. Weitere Infos hier

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