Rewe, Lidl oder Haribo: Machen Sie mit bei der Wahl der unsinnigsten Plastikverpackung
Ab sofort können Sie über die absurdeste Einweg-Plastikverpackung des Jahres abstimmen. Nominiert für den Negativpreis „Goldener Geier“ sind unter anderem Produkte von Lidl, Rewe, Nestlé und Haribo.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) ruft Verbraucher auf, über die unsinnigste Einweg-Plastikverpackung des Jahres 2019 abzustimmen. Konsumenten hatten der Umwelthilfe besonders überflüssige Verpackungen gemeldet, aus denen nun sechs besonders absurde Produkte zur Wahl stehen.
Negativpreis „Goldener Geier“
Die DUH verleiht dem Hersteller beziehungsweise Händler, der bei der Online-Abstimmung die meisten Stimmen auf sich vereint, dieses Jahr erstmalig den „Goldenen Geier“. Mit dem Negativpreis möchte der Umwelt- und Verbraucherschutzverband dem Trend unnötiger Plastikverpackungen entgegentreten. Die DUH will den Druck auf Handel, Hersteller und Politik erhöhen, endlich die Einweg-Plastikflut zu beenden und innovative Mehrweg-Lösungen zu nutzen – oder schlicht auf Verpackungen zu verzichten.
Bis zum 30. August 2019 können alle Interessierten unter www.duh.de/goldenergeier ihre Stimme abgeben.
Nominiert für die unnötigste Plastikverpackung
Aus über 200 Nominierungen haben es folgende sechs Verpackungen in die Endrunde geschafft:
– REWE to go Melone: In Deutschland sind rund zwei Drittel des Obstes und Gemüses zusätzlich verpackt. Die To-go-Melone von Rewe ist ein Paradebeispiel für Verpackungswahn: 200 Gramm geschnittene Melonenstücke sind in 17 Gramm Plastik verpackt. Ein Aufdruck auf der Verpackung verrät immerhin: Das Plastikgäbelchen wurde „der Umwelt zuliebe“ weggelassen.
– Nestlé Vittel Achterpack: Wasser aus Frankfreich in Deutschland zu verkaufen, ist unsinnig, der Transport ist unnötig lang. Bei der kleinen Flaschengröße (0,33 Liter) und der Verpackung (Achterpack in Folie) fällt besonders viel Verpackung für wenig, dafür aber weitgereistes Wasser an.
– Edeka-Kräuterparadies: Die frischen Kräuter der Edeka-Eigenmarke sind nicht nur in Folie verpackt, sondern zusätzlich in einer Plastikschale. Zusammen macht das neun Gramm Plastikverpackung. Für 15 Gramm Kräuter.
– Lidl Apfelkuchen: Der Kuchen der Lidl-Eigenmarke „chef select to go“ kommt aus Frankreich und hat damit viele Transportkilometer zu verantworten. Das kleine Stück mit 100 Gramm Gewicht ist in einer Hartplastikschale verpackt, die zwölf Gramm wiegt.
– Haribo Goldbären Minis: Kleine Bären in großer Verpackung. Die DUH rechnet vor: Bei den Minis kommen rund zwölf Gramm Plastikfolie auf 250 Gramm Gummibärchen. Dazu kommt: Die Minis sind im Vergleich zu den normalen Goldbären sage und schreibe 40 Prozent teurer.
– Finisch Maschinenpfleger Tabs: Drei Tabs sind einzeln in Folie verpackt und werden in einer „völlig überdimensionierten Hartplastikverpackung mit einer großflächigen Kunststofffolie auf der Rückseite“ verkauft. Damit kommen fünf Gramm Plastikmüll auf ein einziges Tab von gut 17 Gramm.
So lässt sich ganz leicht Verpackung sparen
Keine Frage, in Plastik verpackte Produkte sind häufig praktisch. Wer aber mitdenkt, kann mit einfachen Mitteln Plastikmüll sparen:
- Im Gemüseladen gibt es Kräuter unverpackt oder im Topf.
- Leitungswasser ist in Deutschland von bester Qualität – Sie können es in kleinen und großen Mehrwegflaschen überallhin mitnehmen.
- Eine große Tüte Gummibärchen lässt sich mit Hilfe kleiner Tupper prima für den Ausflug portionieren. Auch beim Kindergeburtstag braucht es die kleinen Tüten nicht. Mehrere Bären aus der großen Tüte können Sie sehr hübsch in selbstgebastelte (Recycling-)Papiertüten verpacken.
- Apfelkuchen gibt es frisch, ohne lange Transportwege und unverpackt beim Bäcker um die Ecke.
- Melone können Sie daheim aufschneiden und für unterwegs in einen Behälter packen. Frisch schmeckt die Frucht sowieso am besten!
- Reinigungstabs haben kein Verfallsdatum und werden nicht schlecht. Es gibt keinen Grund, drei kleine, einzeln verpackte Tabs zu kaufen.
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