Porridge liegt im Trend. Allein auf Instagram, Pinterest & Co sieht man unzählige Versionen des urpsrünglichen Arme-Leute-Essen. Dementsprechend hoch ist auch das Angebot an Fertigmischungen. Ökotest hat 20 getestet. Welche Produkte sind empfehlenswert?

Porridge-Test: Mehr als die Hälfte der Haferbreie ist empfehlenswert

Porridge ist ein gefragtes Fotomotiv, wenn es um die ästhetische Präsentation von Essen in sozialen Netzwerken geht. Und am neuen Superfrühstück wollen viele verdienen. Daher gibt es etliche Firmen, die den Frühstücksbrei als Fertigmischung anbieten – und sie machen ordentlich Rabatz um ihr Produkt.

Wir haben insgesamt 20 Fertigporridges getestet, darunter zwölf Bio-Produkte und acht konventionelle. Im Fokus des Tests: die Inhaltsstoffe. Sind die Frühstücksbreie mit Schadstoffen belastet oder etwa mit Mineralölbestandteilen verunreinigt?

Porridge-Test: Die besten Frühstücksbreie im Vergleich

Das Ergebnis: Zwölf von 20 Breien können wir mit dem Gesamturteil „sehr gut“ oder „gut“ empfehlen. Einige Marken enttäuschen allerdings auch im Porridge-Test. Sie enthalten bedenkliche Pestizide, Schimmelpilzgifte und zu viel Zucker. Ausgerechnet die Marke mit dem größten Medienrummel landet auf dem letzten Platz.

Pestizide und/oder Wachstumsregulatoren sind in acht Produkten Thema, meist hat das von uns beauftragte Labor jedoch nur wenige Spurenmengen gefunden. Zur Erklärung: Wachstumsregulatoren, wie die synthetischen Pestizide Chlormequat oder Mepiquat, dienen unter anderem dazu, die Halmlänge von Getreide zu verkürzen und so dessen Standfestigkeit zu erhöhen. Chlormequat störte in Tierversuchen die Reizübertragung des Nervensystems.

Im Frühstücksbrei einer sehr geläufigen Marke waren aber neben Spuren der Wachstumsregulatoren Chlormequat und Mepiquat noch fünf Pestizide im Spurenbereich nachweisbar. Sehr bedenklich ist vor allem das Pestizid Pirimiphos-methyl, weil es giftig für Bienen ist.

Glyphosat und Schimmelpilzgift im Haferbrei

In einem weiteren Porridge im Test war außerdem das besonders bedenkliche Pestizid Glyphosat nachweisbar. Die internationale Krebsforschungsagentur IARC stuft Glyphosat als wahrscheinlich krebserregend für den Menschen ein.

Positiv ist, dass die Fertigporridges insgesamt deutlich weniger mit mineralölartigen Stoffen belastet sind als die Haferflocken in unserem Test von 2013. Anders als damals waren dieses Mal überhaupt keine problematischen aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) nachweisbar. Allerdings hat das beauftragte Labor in einigen Produkten noch Mineralölbestandteile in Gehalten gefunden, für die wir Noten abziehen.

Bei der Ernte und Lagerung von Getreide wie Hafer betreiben Landwirte, Zwischenhändler und die weiter verarbeitenden Betriebe einigen Aufwand, um Belastungen mit Schimmelpilzgiften zu vermeiden. Die gute Nachricht aus den Prüflaboren: Viele der in Hafer gefürchteten Gifte wie etwa Ochratoxin A waren nicht nachweisbar.

Auch die Gehalte an T2- und HT2-Toxinen, die blut- und immuntoxisch sind, waren in den meisten Produkten sehr gering oder gar nicht nachweisbar. Nur die Werte in zwei Frühstücksbreien lagen relativ hoch. Einen gesetzlichen Grenzwert für diese Gifte gibt es bisher nicht.

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