Ab dem zweiten Lebenshalbjahr benötigt der Organismus von Babys eine größere Menge an bestimmten Nährstoffen, z.B. Eisen, Calcium, Zink und Vitamin B6. Durch alleiniges Stillen kann diese Menge nicht sicher gedeckt werden. Daher wird empfohlen, Säuglingen zusätzlich zur Muttermilch Beikost zu füttern. Wann genau Kinder bereit sind für den ersten Brei ist von Kind zu Kind verschieden. Das Netzwerk Gesund ins Leben empfiehlt für alle Kinder – auch die allergiegefährdeten – eine Einführung der Beikost frühestens mit Beginn des 5. und spätestens mit Beginn des 7. Lebensmonats.

Zu den restlichen Mahlzeiten sollten Babys weiterhin gestillt werden. Somit erhalten sie auch dann noch den Schutz der Muttermilch, den sie benötigen.

Tabelle zeigt drei Phasen der ersten 12 Lebensmonate: 1-4 ausschließliches Stillen, 5-9 Phase der Beikost, 10-12 Phase des Übergangs zur Familienkost.
Grafik: Verbraucherzentrale Hamburg

Orientierung bietet auch die Baby & Essen-App. Darin finden Sie alle Infos rund um die Stillzeit und zur Babynahrung für die ersten zwölf Monate: Was muss ich beim Stillen beachten? Wann bekommt mein Baby den ersten Brei? Wann ist es Zeit für das erste Familienessen? Auf all diese Fragen gibt die App eine Antwort. Und für auch Väter gibt es wertvolle Tipps. Die Inhalte basieren auf den Empfehlungen des Netzwerks Gesund ins Leben.

Wann welcher Brei?

Der erste Brei für den Säugling besteht aus Gemüse, Kartoffeln sowie Fleisch oder Fisch. Da sich Säuglinge erst einmal an das neue Essen gewöhnen müssen, ist es sinnvoll, sie Schritt für Schritt an die neue Nahrung heranzuführen. Es kann beispielweise vor der Milchmahlzeit am Mittag zunächst ein Gemüsepüree gefüttert werden. Dazu werden dann nach und nach Kartoffeln, Fleisch oder Fisch gegeben und somit letztendlich der vollständige Brei. Zu den anderen Mahlzeiten wird gestillt oder Säuglingsmilchnahrung gegeben.

Wenn Babys den ersten Brei gut annehmen, kann etwa einen Monat später der zweite Brei – bestehend aus Milch und Getreide – gefüttert werden. Der Milch-Getreide-Brei eignet sich zum Beispiel für den Abend. Nach etwa einem weiteren Monat kommt ein milchfreier Getreide-Obst-Brei hinzu, der die Stillmahlzeit oder Säuglingsnahrung am Nachmittag ersetzt. Morgens und nach Bedarf sollte – wenn möglich – weiterhin gestillt werden.

Über den Milch-Getreide-Brei hinaus sollte es in der Beikost keine Kuhmilch geben. Erst gegen Ende des ersten Lebensjahres und nur im Rahmen von Brotmahlzeiten sollte Milch zum Trinken gereicht werden. Von weiteren milchhaltigen Zwischenmahlzeiten wie Quark, Joghurt oder Pudding raten Expert:innen ab.

Bereits ab dem 10. Monat können die Kleinkinder langsam an den Familientisch heran geführt werden. Milch- und Breinahrung werden schrittweise durch feste Lebensmittel abgelöst.

  • Aus der Vielfalt der Gemüse- und Obstarten wählen.
  • Fleisch ein- bis zweimal pro Woche durch Fisch ersetzen (z.B. Lachs).
  • Vollmilch wählen – Babys brauchen im ersten Lebensjahr etwas mehr Fett.
  • Anstelle der Milch kann auch Säuglingsmilchnahrung verwendet werden.
  • Breie nicht nachsalzen oder nachsüßen.
  • Verzicht auf Honig im 1. Lebensjahr

Die Entscheidung darüber, Beikost selber zu kochen oder zu kaufen, liegt allein bei den Eltern. So haben beide Ansätze Vor- und Nachteile, die individuell abgewogen werden müssen.

Brei selbst zu kochen ist einfach – auch für Ungeübte. Wenn es selbst gemachter Brei sein soll, gibt es hier Rezepte und Tipps für die Zubereitung der unterschiedlichen Breie vom Netzwerk Gesund ins Leben.

Hersteller von Fertigbreien geben häufig immer noch überflüssige Zutaten in die Gläschen, deren Nutzen und Notwendigkeit umstritten sind. Wenn Fertigbrei gefüttert wird, sollte daher beim Einkauf auf Folgendes geachtet werden:

  • Die Hauptzutaten ergeben sich aus der Bezeichnung des jeweiligen Breis – so sollten z. B. im Milch-Getreide-Brei Milch und Getreide enthalten sein.
  • Statt dem Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei können auch Breie gewählt werden, die anstelle von Kartoffeln Reis, Nudeln oder andere Beilagen enthalten. Anstelle von Fleisch sollte es ein- bis zweimal pro Woche Fisch sein.
  • Kein Zusatz von Salz und Zucker – auch kein eigenständiges Nachsalzen oder Nachsüßen des Breis.
  • Bei den Getreide-Breien sollte auf die Verwendung von Vollkorn-Getreide geachtet werden.
  • Kein Zusatz von Kakao, Schokolade, Aromen und Gewürzen.

Quelel:VZBV

Kommentar schreiben