Noch vor wenigen Tagen berichteten wir darüber, dass womöglich Kunstrasenplätze verboten werden sollen, da sie zu viel Mikroplastik enthalten. Nun die Entwarnung: Vorerst wird kein Verbot ausgesprochen. Ökotest informiert:

Nach viel Aufregung um ein angebliches Verbot der Kunstrasenplätze, hat die Europäische Kommission nun Entwarnung gegeben. Eine allgemeine Schließung der Plätze sei nicht geplant.

Fußballvereine stehen vor einem Problem: Kunstrasenplätze setzen große Mengen Mikroplastik frei. Die Sportvereine müssen momentan trotzdem nicht um ihre Plätze bangen: Die EU plant, anders als in einigen Medien berichtet, kein Verbot von Kunstrasenplätzen.

Vorerst kein Verbot von Kunstrasenplätzen

Die Europäische Kommission prüft im Rahmen ihrer Kunststoffstrategie, wie die Menge an umweltschädlichem Mikroplastik in unserer Umwelt verringert werden kann. In diesem Zusammenhang führt die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) derzeit unter anderem eine öffentliche Konsultation dazu durch, welche Auswirkungen eine mögliche Beschränkung des Einsatzes von Mikroplastik-Granulat hätte, das unter anderem als Füllmaterial für Kunstrasen genutzt wird.

Kunstrasen im Fußball – eine Katastrophe für die Umwelt

Kein Mähen, kein Gießen, kein Unkrautjäten – Kunstrasen ist zwölf Monate im Jahr schön grün und zu jeder Jahreszeit bespielbar. Sportvereine sind von den pflegeleichten Kunstrasenplätzen begeistert, Umweltschützer dagegen entsetzt: Sie kritisieren, dass die Sportplätze für gewaltige Mengen Mikroplastik verantwortlich sind.

Mehr Mikroplastik als in Kosmetikprodukten

Kunstrasenplätze sind laut Fraunhofer-Institut zurzeit die drittgrößte Quelle für Mikroplastik in der Umwelt. Demnach werden von Sportplätze allein in Deutschland rund 11.000 Tonnen Mikroplastik jährlich abgegeben. Das wäre sieben Mal so viel, wie von Kosmetikprodukten verursacht wird, die deshalb schon länger in der Kritik stehen.

Das Fraunhofer-Institut arbeitet momentan an einem neuen Bericht zu Kunststoffemissionen, der demnächst vorgestellt werden soll. Reifenabrieb von Fahrzeugen werde, so das Institut, mit hoher Wahrscheinlichkeit der größte Emittent bleiben. Sport- und Spielplätze waren bei den letzten Berechnungen aus dem Jahr 2018 erst auf dem 5. Platz lesen Sie hier weiter

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