Äpfel sind eine der beliebtesten Obstsorten der Deutschen. Ob als knackiger Reisebegleiter, im saftigen Kuchen oder auf dem Jahrmarkt umhüllt mit Zuckerguss – der Apfel macht immer eine gute Figur. Doch wie gesund ist das Obst, wenn wir es aus dem Supermarkt kaufen? Ökotest hat 37 Apfel-Packungen auf ihre Pestizidbelastung getestet:

Im September 2018 haben wir 37 Äpfel-Packungen getestet. Ergebnis: Acht waren mit Spritzgiften belastet. Einige Hersteller schwiegen zudem zur Klimabilanz ihrer Früchte. Empfehlen konnten wir vor allem Bio-Äpfel. Checken Sie jetzt kostenlos alle Testurteile.

Immer knackig, immer frisch, das ganze Jahr über: Äpfel im Supermarkt scheinen gar keine Saison zu kennen. Viele stammen aus Chile oder Neuseeland, aber auch deutsche Äpfel gibt es immer. Im Test: 37 Packungen Äpfel. Wir wollten wissen, wie weit die Äpfel jeweils gereist sind, wie lange sie im Kühlhaus lagen und wie es um ihre Belastung mit Spritzgiften steht. Dazu haben wir die Früchte ins Labor geschickt und die Hersteller befragt.

Äpfel im Test: Klimabilanz deutscher Äpfel meist besser

Nicht nur weitgereiste Äpfel belasten das Klima. Heimische Äpfel, die im Frühsommer im Obstregal liegen, haben mindestens ein halbes Jahr Kühllager hinter sich. Und das verbraucht ebenfalls jede Menge Energie. Trotzdem besitzen Äpfel aus der Region nach einem halben Jahr im Kühllager noch eine bessere CO2-Bilanz als die Überseeäpfel. Auch wenn dieser Vorteil mit jeder Woche Kühlung schrumpft. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (Ifeu).

„Die Kühlsysteme haben sich in den vergangenen Jahren wesentlich verbessert“, erklärt Dr. Guido Reinhardt vom Ifeu. Ältere Studien zufolge sei der Unterschied zwischen deutschen und Überseeäpfeln im April gar nicht mehr groß. Dies sei aber mittlerweile widerlegt, so Reinhardt.

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Mit Bio-Äpfeln auf der sicheren Seite

Das Ergebnis: Die meisten Äpfel im Test können wir empfehlen, darunter auch alle fünf Bio-Äpfel. Acht Äpfel sind allerdings mit besonders bedenklichen Pestiziden belastet. Und einige Hersteller mauern, wenn es darum geht, Transportwege und Kühldauer der Äpfel offenzulegen.

Neun Äpfel weisen überhaupt keine Rückstände von Pestiziden auf, darunter alle Bio-Äpfel. Die Belastung von Äpfeln mit Pestiziden ist im Vergleich zu anderem Obst wie Erdbeeren oder Bananen eher gering. In den beiden Produkten Real Quality Äpfel, Royal Gala Tenroy und Apfel rot Ambrosia von Lidl hat das Labor allerdings ein beziehungsweise zwei Pestizide analysiert, deren Gehalte wir als „erhöht“ einstufen. Dafür gibt es eine Note Abzug.

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Krebsverdächtige Pestizide in getesteten Äpfeln

Auch die River Valley Fresh Äpfel rot, Tenroy-Royal Gala fallen auf. In ihnen stecken fünf verschiedene Pestizide. Zwar sind die Mengen gering, aber es gibt nur sehr wenige Untersuchungen zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Mehrfachrückständen.

Die geringen Funde sind leider kein Anzeichen dafür, dass die Obstbauern kaum Pestizide spritzen. Da sie aber weder kurz vor der Ernte noch nach der Ernte spritzen dürfen, sind die meisten Pestizide bereits abgebaut. Außerdem werden die Äpfel, bevor sie auf den Markt kommen, nach Größe und Qualität sortiert. Bei diesem Schritt schwimmen die Äpfel in einem Wasserbad; Pestizide auf der Schale werden dadurch größtenteils abgewaschen.

Einige der in den Äpfeln analysierten Pestizide sind besonders bedenklich. Etwa weil sie als wahrscheinlich krebserregend gelten, beim Einatmen lebensgefährlich sein können oder vermutlich dem Kind im Mutterleib schaden. Auch stark bienengiftige Spritzgifte kritisieren wir. Warum diese dennoch eingesetzt werden dürfen, ist uns ein Rätsel.

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Äpfel im Test: Schweigen zur Klimabilanz

Wir wollten von den Herstellern wissen, wie lang die Äpfel im Kühlhaus lagen und wie weit sie gereist sind. Viele haben lesen Sie hier weiter

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