Immer mehr Hausbesitzer installieren eine solarthermische Anlage auf ihrem Dach. Für wen es sich besonders lohnt sind Haushalte mit einem erhöhten Warmwasserbedarf oder mit einem Schwimmbad. Auch die technische Umsetzung ist nicht kompliziert. Auf was Sie achten müssen, erklärt Ihnen die Verbraucherzentrale Bayern:

Solarthermie – Kosten und Nutzen

Haushalte mit einem erhöhten Warmwasserbedarf oder einem Schwimmbad können besonders von solarthermischen Anlagen profitieren. Ab einer benötigten jährlichen Warmwassermenge von etwa 50 Kubikmetern (dies entspricht in etwa einem 3-Personenhaushalt mit einem täglichen Warmwasserverbrauch von 150 Litern) ist es sinnvoll, über eine solarthermische Anlage nachzudenken, denn dann wird spürbar Brennstoff eingespart.

Ebenfalls sinnvoll ist der Einsatz von Sonnenenergie, wenn bereits ein großer Warmwasserspeicher (Pufferspeicher) vorhanden ist, etwa bei Holzpelletkesseln und wenn die Solaranlage auch sonst gut ins Heizsystem passt. Aber: Für kleine Haushalte mit geringem Warmwasserbedarf ist eine Solaranlage eher unwirtschaftlich.

Amortisation

Ob die Einsparung an Brennstoff die Kosten einer Solaranlage innerhalb ihrer Lebensdauer ausgleichen wird, hängt neben dem genutzten Ertrag der Anlage auch von den Investitionskosten und den künftigen Energiepreisen ab. Legt man eine moderate Steigerung von jährlich 3 % zugrunde, amortisiert sich eine Solaranlage zur Trinkwassererwärmung für einen 4-Personen-Haushalt im Rahmen ihrer Lebensdauer. Unter bestimmten Bedingungen können auch Zuschüsse für Solaranlagen in Anspruch genommen werden. So rechnet sich die Investition noch schneller.

Brennstoffersparnis bei Warmwasserbereitung

Um den jährlichen Warmwasserbedarf von vier Personen zu decken, ist eine Energiemenge von etwa 4.200 Kilowattstunden (zum Beispiel Erdgas) notwendig (inklusive Wärmeverlusten durch Speicher und Leitungswege). Eine Solaranlage kann 50 bis 60 % davon übernehmen. Bei einem Energiepreis von 6,7 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh] bei Gas bringt die Anlage eine Energiekostenersparnis von 140 Euro im Jahr. Bei einer angenommenen Energiepreissteigerung von jährlich 3 % summiert sich das über 20 Jahre auf 3.800 Euro.

Brennstoffersparnis bei Heizungsunterstützung

Der Energiebedarf für Heizung und Warmwasser liegt in einem Standardneubau mit 150 Quadratmetern Wohnfläche bei etwa 15.000 Kilowattstunden im Jahr [kWh/a]. Eine Solaranlage kann 25 % davon übernehmen. Bei einem Energiepreis von 6,7 Cent pro Kilowattstunde (Endkunden-Gaspreis) bringt die Anlage eine Kostenersparnis von 250 Euro im Jahr. Bei einer angenommenen Energiepreissteigerung von jährlich 3 % summiert sich das über 20 Jahre auf 6.560 Euro.

Thermische Solaranlagen: Energiesparer

Die Lebensdauer von Solaranlagen beträgt 20 bis 30 Jahre. Die Investition in eine Solaranlage für ein Einfamilienhaus kann bei günstigen Randbedingungen im Bereich einer attraktiven Rendite liegen. Ökologisch gesehen sind thermische Solaranlagen immer »Energiesparmaschinen«. Bereits in etwa drei Jahren sparen sie die Energie, die zu ihrer Herstellung eingesetzt wurde. Zudem tragen Sie direkt vor Ort zu einer CO2-Reduzierung bei und prägen Ihren ökologischen Fußabdruck.

Durch steigende Energiepreise kann sich die Amortisationszeit einer Solaranlage deutlich verkürzen. Im Vergleich zur sinkenden Einspeisevergütung bei Solarstrom (Photovoltaik) steigt der Wert der gewonnenen Solarwärme mit steigenden Energiepreisen. Solch ein Gewinn muss nicht versteuert werden und steht als Vorteil den derzeit noch hohen Kosten gegenüber.

Solarthermieanlagen können auch den Stromverbrauch senken. Waschmaschinen und Geschirrspüler mit Warmwasseranschluss können an das von der Sonne erwärmte Wasser angeschlossen werden. So verbrauchen die Geräte keinen bzw. weniger Strom zum Aufheizen.

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