Immer mehr Menschen versorgen sich lieber unterwegs mit Essen als sich etwas von zuhause mitzunehmen – von der Currywurst bis hin zum edlen Sushi – inzwischen gibt es so gut wie alle Köstlichkeiten auch als Take-Away. Der Nachteil: in den meisten Fällen kommt das Essen in Plastikverpackung. Doch es geht auch anders. Ökotest gibt Tipps, wie man sich das Plastik sparen kann und trotzdem nicht auf die Leckereien von der Straße verzichten muss.
Coffee-to-go-Becher haben sich im kleinen Rahmen bereits etabliert, diverse Pfandsysteme helfen, den Bechermüll zu verkleinern. Beim Essen zum Mitnehmen dagegen sieht es bislang eher schlecht aus. Abgesehen davon, eigene Plastik- oder Glasbehälter mitzubringen, gibt es noch kaum Möglichkeiten, frisches Essen zurück ins Büro oder nach Hause zu transportieren, ohne für Verpackungsmüll zu sorgen.
Noch schlechter sieht es bei Lieferdiensten wie Foodora und Co. aus: Das bestellte Essen kommt fast immer in stabilen Kunststoff- oder Alu-Verpackungen, die nach der Mahlzeit im Mülleimer landen. Eine Wiederverwendung ist kaum möglich.
Umso erfreulicher, dass jetzt die ersten kleinen Unternehmen mit Mehrwegverpackungssystemen und verpackungsfreiem Lieferservice an den Start gehen. Wir stellen drei davon vor:
Rebowl
Mitte Mai 2019 startet die dreimonatige Testphase von Rebowl in München und Regensburg. Die wiederverwendbaren Rebowl-Behältnisse werden gegen ein Pfand von fünf Euro in ausgewählten Restaurants in München erhältlich sein. Auch in Regensburg werden Mehrwegboxen eingesetzt. Hinter dem Pilotprojekt steht Recup, das bundesweite Pfandsystem für Coffee-to-go-Mehrwegbecher.
Recircle
Das Recircle-Mehrwegsystem kommt ursprünglich aus der Schweiz und ist inzwischen auch im Raum Stuttgart zu finden. Gegen ein Pfand von zehn Euro sind verschiedene Mehrwegbehältnisse für das Mitnehmessen erhältlich. Die Behälter bestehen aus Kunststoff. Verbraucher können sie nach dem Essen auch ungewaschen wieder beim gleichen oder einem andereren teilnehmendem Take-away abgeben. Schon nach 20-maligem Wiederbenutzen schneidet die Rebox von Recircle besser ab als Einweggeschirr, so das Unternehmen.
Tiffin
Das Tiffin-Projekt ist kein Pfand-, sondern ein Leihsystem, das hauptsächlich in Berlin zu finden ist. In teilnehmenden Restaurants kann der Kunde sein Essen in der Tiffin-Box mit nach Hause nehmen. Nach dem Essen hat er eine Woche Zeit, um die Box wieder im Restaurant zurückzugeben. Die Boxen aus Edelstahl werden von der Firma „Eco Brotbox fair“ in Indien gefertigt.
Tipps für weniger Müll beim Essen
Eine NABU-Studie schätzt die Abfallmenge, die aus Einweggeschirr und Verpackungen entsteht, auf jährlich gut 280.000 Tonnen. Dieser Müllberg muss kleiner werden.
Wir empfehlen dafür folgende Tipps:
- Nutzen Sie Mehrwegsysteme und bevorzugen Sie Restaurants, die mitdenken und Verpackungsmüll vermeiden.
- Die meisten Imbissläden und Restaurants verpacken das Essen in selbst mitgebrachten Mehrwegbehältern. Einfach mal freundlich nachfragen!
- In kleineren Städten bieten Naturkostläden und Restaurants oft eigene Pfandsysteme an. Auch hier gilt: Einfach mal nachfragen. Wenn genug Kunden den Wunsch nach Mehrwegbehältnissen äußern, werden sie Realität.
- Eine schöne Alternative: Das Essen nicht mit ins Büro oder nach Hause nehmen, sondern sich eine halbe Stunde Zeit nehmen und vor Ort genießen.
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