In Zeiten der Diskussion über erhebliche Umweltschäden und die ökologische Landwirtschaft zwingt auch das tägliche Wäschewaschen so manchen Verbraucher dazu, intensiver über die Umweltbelastung und eine Permakultur nachzudenken.
Die meisten der in den Regalen stehenden Waschmittel sind völlig überflüssig zum Wäsche waschen. Dabei belasten diese nicht nur unseren Geldbeutel, sondern gleichzeitig auch noch die ökologische Landwirtschaft.
In der Regel sollte ein gut geordneter Haushalt über folgende Produkte verfügen:
1. Ein Vollwaschmittel für weiße Wäsche
Diese Waschmittel enthalten Bleiche und entfernen auch die hartnäckigsten Flecken, damit weiße Kleidung wirklich weiß bleibt. Würde man bunte Wäsche damit waschen, würden die Farben verblassen.
2. Ein Colorwaschmittel für farbige Kleidung
Diese Waschmittel enthalten selbstverständlich keine Bleiche, sind aber mit farbschützenden Komponenten versetzt, wie Enzyme. Diese würden Kleidung aus Wolle und Seide angreifen.
3. Ein Wollwaschmittel für Kleidung aus Seide und Wolle
Weitere Waschmittel, etwa für Feines, bestimmte Farben oder andere Arten von Textilstoffen sind völlig überflüssig.
Das Kriterium der biologischen Abbaubarkeit
Im Laden ist man von den vielen Verpackungen und Hinweisen auf diversen Waschmitteln völlig überfordert. Es prangen Aufdrucke, wie „Farbschutz“, „Faserpflege 3D“ und „Strahlende Sauberkeit“ auf den bunten Pappkartons.
Mittlerweile gibt es die Waschmittel auch in den verschiedensten Darreichungsformen. Neben dem klassischen flüssigen Waschmittel und der Pulverform, werden Taps, Lotions, Gels und Tabletten angeboten.
Der Großteil dessen stammt aus einer konventionellen Fertigung. Einige entsprechen aber auch ökologischen Standards.
Biowaschmittel beziehen ihre Waschkraft aus pflanzlichen Seifen und enthalten in der Regel Farb- und Duftstoffe aus natürlichen Quellen. Dazu wird auf optische Aufheller, synthetische Konservierungsmittel und gentechnisch hergestellte Enzyme gänzlich verzichtet.
Tatsächlich aber kann sich nur eine Handvoll der Biowaschmittel mit dem Blauen Engel oder dem ECO-Label schmücken. Allein diese Siegel legen strenge Maßstäbe an die Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit von Waschmitteln.
Wer sich der Umwelt annimmt und auch umweltbewusster waschen will, wird vermutlich gleich zum Biowaschmittel greifen. Doch hier ist Vorsicht geboten. Die Aufschrift Bio und Öko steht nicht in jedem Fall für das Prädikat „Umweltfreundlich und Konventionell hergestellt“!
Entscheidend bei umweltfreundlichen Waschmitteln ist die biologische Abbaubarkeit.
Die vollständige Abbaubarkeit der Hauptbestandteile namens Tenside, welche sogar gesetzlich vorgeschrieben ist, ist ein wichtiges Kriterium. Tenside sollen dafür sorgen, dass sich der Schmutz von der Kleidung besser löst. Dabei sind diese allerdings giftig für die Wasserorganismen.
Das klassische Waschpulver belastet unser Abwasser weniger als Flüssigwaschmittel.
Handelsübliche Waschmittel sind fast alle parfümiert, dabei haben Duftstoffe keinen Einfluss auf die tatsächliche Waschwirkung.
Duftstoffe sind besonders schlecht abbaubar und zugleich giftig für Wasserorganismen und allergie-auslösend. Trotzdem fühlt sich die Wäsche für die Mehrzahl aller Verbraucher mit einem angenehmen Duft sauberer und reiner an.
Neben zahlreichen verschiedenen Duftstoffen werden die meisten Waschmittel zusätzlich mit optischen Aufhellern versetzt. Neben dem Versprechen von weißerer Wäsche und einem strahlenden Glanz, greifen diese in das Ökosystem ein und sind zudem schwer abbaubar.
Dabei greifen besonders die Flüssigwaschmittel die Umwelt deutlich an und Umweltexperten raten von einer Verwendung ab.
Folgt man diesen Informationen und entscheidet sich bewusst gegen ein Produkt ohne diese Stoffe, dann ist der erste Schritt zur umweltbewussten Wäsche bereits getan.
Alternativen zum klassischen Waschmittel
Nachfüllbares Waschmittel aus dem Bioladen
In zahlreichen Bioläden gibt es Waschmittel, die sich in die eigenen Behälter abfüllen lassen. Hier liegt es am Verbraucher nachzufragen, ob dieses Waschmittel dem ökologischen Maßstäben genügt und ein umweltbewusstes Wäsche waschen erlaubt.
Waschnüsse aus Indien
Zum Waschen mit Waschnüssen zerklopft man 3-4 Waschnüsse und legt diese, in einem Wäschesäckchen liegend, in die Waschtrommel.
Tatsächlich ist die Waschwirkung sehr gut.
Eine Anwendung der Waschnüsse als Flüssigwaschmittel ist ebenfalls denkbar. Dazu werden die verkleinerten Waschnüsse nicht direkt in die Waschtrommel gegeben, sondern für einige Stunden in 250 ml Wasser gelegt. Mit dem entstandenen Auszug können zwei Waschladungen Wäsche gewaschen werden.
Die sogenannten Waschnüsse stammen ursprünglich aus Indien, haben also einen sehr langen Weg auf sich genommen um in die deutschen Haushalte zu gelangen. Zudem haben einige Hersteller die Waschnüsse in Plastik eingepackt. Somit reduziert sich der ökologische Vorteil von Waschnüssen.
Kastanienwaschmittel
Aus Kastanien lässt sich ebenfalls prima ein Flüssigwaschmittel herstellen.
Dazu werden die Kastanien geschält, zerkleinert und anschließend in 250 ml Wasser gelegt. Der Auszug kann dann analog den Waschnüssen für zwei bis drei Waschladungen verwendet werden.
Die Wäsche wird erstaunlich sauber und hinterlässt keinen unangenehmen Geruch.
Aus ökologischer Sicht betrachtet, ist diese Methode sehr zu empfehlen, da es die Kastanien in unserer Region überall ausreichend gibt und demnach keine Transportkosten anfallen. Sie tragen zu einer nachhaltigen Permakultur bei.
Wäsche waschen mit Efeu
Auch mit dem uns bekannten Efeu lässt sich prima ein Flüssigwaschmittel herstellen.
Der Efeu wird auch hier – am besten über Nacht, in 250 ml Wasser getaucht und anschließend zur Wäsche dazu gegeben.
Fazit zu Waschmitteln aus der Natur
Tatsächlich haben alle aufgeführten Waschmittel aus der Natur eine sehr gute Waschwirkung. Dabei sollte aber erwähnt werden, dass eine Fleckentfernung bei stark verschmutzter Wäsche nicht gelingen wird.
Sollte sich Kleidung mit Fettflecken angesammelt haben, dann ist die Zugabe von Soda zielführend. Kleinere Flecken lassen sich schon prima mit Gallseife vorbehandeln und anschließend mit den Waschmittelalternativen waschen.
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