HR legt Fokus auf Diversity - nur nicht beim Recruiting

In einem unerwarteten Wendepunkt erlebt der Markt für biologische Lebensmittel 2022 den ersten Umsatzrückgang seiner Geschichte, so ein neuer Marktbericht des Bauernverbands. Eine hohe Inflation und ein verändertes Konsumentenverhalten sind die Hauptgründe für diese Entwicklung.

Die Hersteller ökologischer Lebensmittel mussten im zu Ende gehenden Jahr mit einer schrumpfenden Nachfrage kämpfen. Laut einer Analyse des Deutschen Bauernverbands ist „ein historischer Rückgang auf dem Öko-Markt für 2022 zu verzeichnen“. Bis zum Oktober verzeichnete der Sektor ein Minus von 4,1 Prozent im Jahresvergleich.

Demnach wird erwartet, dass die Gesamteinnahmen der Bio-Branche für 2022 bei etwa 15 Milliarden Euro liegen werden. Dies bedeutet zwar einen Rückgang im Vergleich zum Rekordjahr 2021, liegt aber immer noch 2,7 Milliarden Euro über den Zahlen vor der Pandemie im Jahr 2019. Im Jahr 2021 hatte der Markt für biologische Lebensmittel laut der Bundesvereinigung Ökologische Lebensmittelwirtschaft nahezu 16 Milliarden Euro erreicht, ein Anstieg um nahezu sechs Prozent gegenüber 2020.
Preissensible Kundschaft tendiert zu Bio-Discountern

In der aktuellen Marktsituation setzen Discounter ihren Siegeszug auch im Bereich der Bio-Lebensmittel fort. Der Bauernverband identifiziert eine Neigung zum preisbewussten Einkauf, die sich nun auch im Bio-Segment widerspiegelt. Während die Umsätze in regulären Supermärkten stabil blieben, verzeichneten Fachgeschäfte für Naturkost und Direktvermarkter signifikante Einbußen. „Trotz geringfügiger Preisunterschiede oder gleicher Preise in Discountern, scheint das wahrgenommene Preisimage das Konsumentenverhalten stärker zu beeinflussen als das tatsächliche Preiswissen.“

Die „beispiellos explodierten Preise“ für Düngemittel und Energie könnten laut Bauernpräsident Joachim Rukwied eine Herausforderung für die Verbraucher beim Kauf von Bio-Lebensmitteln darstellen und belasten zudem die Bilanzen der Erzeuger.

Vorhersagen sind aufgrund hoher Kosten gedämpft

Für 2023 bleiben die Aussichten für den Bio-Landbau gedämpft. Die Branche setzt ihre Hoffnungen auf eine Erholung der Wirtschaft oder eine Besserung der Verbrauchereinkommen, die zu einer gesteigerten Nachfrage führen könnten, so der Bericht.

Für das kommende Jahr bleibt die Prognose für die Branche unsicher. Verschiedene Produktsektoren könnten unterschiedliche Entwicklungen erleben. Besonders bei den Schweinehaltern wurden Erträge durch drastische Kostensteigerungen beeinträchtigt, was die Befürchtung verstärkt, dass der deutliche Rückgang der Schweinehaltung in Deutschland weitergeht. Bei Getreideprodukten ist weiterhin mit starken Preisschwankungen zu rechnen. Auch die Milchproduzenten werden wohl auch im Jahr 2023 mit deutlich höheren Kosten für Futter und Energie rechnen müssen.

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