Ganzheitliche Kieferregulierung mit technischem Know-how für mehr Lebensqualität!

Der Honigmarkt steht vor einer ernsten Krise: Die Verkaufszahlen für echten, hochwertigen Honig sinken stetig, während der europäische Markt von minderwertigem und gepanschtem Billighonig aus dem Ausland überschwemmt wird. Besonders die Imker spüren die Auswirkungen dieser Entwicklung hautnah – ihre Einnahmen sinken, und viele sehen sich gezwungen, ihre Betriebe aufzugeben. Die Schuld, so der Vorwurf vieler Imker, liegt nicht nur bei den skrupellosen Produzenten, sondern auch bei der Untätigkeit der Politik, die dem Treiben tatenlos zusieht.

Bernhard Heuvel, Präsident des Europäischen Berufsimkerbunds (EPBA), will dieses Sterben der Imker nicht länger hinnehmen. „Keiner kann ein Glas Honig für 1,99 Euro produzieren, nicht einmal in Ländern wie China oder Indien“, warnt Heuvel eindringlich. Er hat sich an die Spitze des Kampfes gegen den betrügerischen Honighandel gestellt, um die Existenz der ehrlichen Imker und den Ruf des echten Honigs zu retten.

Kampf gegen gepanschten Honig

Die Problematik ist gravierend: Der Honig, der zu Dumpingpreisen auf den Markt geworfen wird, ist oft mit billigem Zuckersirup gestreckt, was den Preis für echten, reinen Honig ins Bodenlose drückt. „Die Fälschungen sind so raffiniert, dass sie selbst in Laboren nur schwer zu entlarven sind“, erklärt Heuvel. Die Methoden der Betrüger haben sich derart weiterentwickelt, dass herkömmliche Tests kaum noch ausreichen, um den gepanschten Honig von echtem zu unterscheiden.

Doch Heuvel gibt nicht auf. Er hat ein Labor in Estland gefunden, das sich auf modernste DNA-Analysen spezialisiert hat. Diese Tests sind in der Lage, selbst die feinsten Manipulationen im Honig aufzudecken. So wurden in einer aktuellen Untersuchung von 30 verschiedenen Honigsorten aus deutschen Supermärkten alarmierende Ergebnisse zu Tage gefördert: 25 der Proben – darunter sowohl billige als auch vermeintlich hochwertige Bio-Sorten – waren mit Zuckersirup gestreckt.

Der Mythos vom „veganen“ Honig

Die Täuschung geht sogar noch weiter: Auf dem Markt finden sich mittlerweile Produkte, die als „veganer Honig“ vermarktet werden. Diese Produkte werden in Industrieanlagen hergestellt und enthalten keine Bienenprodukte, sondern künstlich hergestellten Fruktosesirup, der durch gentechnisch veränderte Bakterien erzeugt wird. „Das hat nichts mehr mit echtem Honig zu tun“, stellt Heuvel klar. „Es ist schlichtweg Betrug am Verbraucher.“ Der sogenannte „vegane Honig“ wird vor allem in Israel und den USA produziert und soll in Laboruntersuchungen sogar echten Honig vortäuschen können – doch hinter der vermeintlich innovativen Idee steckt oft verbotene Gentechnik.

Europa im Kampf gegen die Honigfälscher

Um den betrügerischen Praktiken Einhalt zu gebieten, arbeitet der Europäische Berufsimkerbund nun eng mit verschiedenen Partnern zusammen. Heuvel und seine Mitstreiter haben bereits die EU-Kommission, den Verbraucherschutz, die Polizei und Europol eingeschaltet. „Wir wollen den Fälschern das Handwerk legen und den echten Honig retten“, so Heuvel entschlossen. Ein Erfolg wurde bereits in Estland erzielt, wo es gelang, die Menge des importierten Billighonigs drastisch zu reduzieren – von ehemals 400 auf nur noch 70 Tonnen pro Jahr. Heuvel hofft, dass auch andere Länder diesem Vorbild folgen und strengere Kontrollen einführen.

Was können Verbraucher tun?

Solange die Untersuchungen andauern, rät Heuvel den Konsumenten, beim Kauf von Honig auf regionale Produkte zu setzen. „Am sichersten ist es, Honig direkt beim Imker vor Ort zu kaufen“, empfiehlt er. Alternativ sollten Verbraucher auf das Herkunftsland achten und bevorzugt zu Honig greifen, der in Deutschland produziert wurde. Um die dringend notwendigen DNA-Analysen finanzieren zu können, haben die Berufsimker außerdem eine Spendenkampagne ins Leben gerufen. Unter honigretten.de kann jeder einen Beitrag leisten, um die Qualität des Honigs langfristig zu sichern. Ein DNA-Test kostet etwa 250 Euro, und jede Spende hilft, die Fälscher zu entlarven.

Strengere Regeln auf EU-Ebene

Bereits im Jahr 2023 wurden von der EU 320 Honigproben aus ganz Europa untersucht. Das Ergebnis war erschütternd: 46 Prozent der Proben waren mit Zuckersirup versetzt. Diese erschreckenden Zahlen haben die EU dazu veranlasst, neue, strengere Regeln zur Kennzeichnung des Herkunftslandes von Honig zu verabschieden. Ziel ist es, den Verbrauchern mehr Transparenz zu bieten und den betrügerischen Praktiken der Fälscher den Riegel vorzuschieben.

Der Kampf ist noch lange nicht gewonnen, aber dank des unermüdlichen Einsatzes von Menschen wie Bernhard Heuvel und der Unterstützung von Behörden und Verbrauchern gibt es Hoffnung, dass echter Honig auch in Zukunft einen festen Platz auf unseren Frühstückstischen haben wird.

Kommentar schreiben