Immer mehr Gastronomen und auch Einzelhändler bieten ein Erfrischungsgetränk mit dem Namen Kombucha an. Viele schwören auf das aus vergorenen Pilzen hergestellte Gebräu als wertvolles Heilmittel. Doch was steckt wirklich dahinter? www.verbraucherschutz.de informiert:

 

Kombucha ist ein mit Hilfe eines Pilzgemischs vergorener, gezuckerter Tee. Er enthält bis zu 2 % Alkohol. Kombucha ist ein Erfrischungstränk, kein Heilmittel. Krankheitsbezogene Werbeaussagen sind verboten. Wer Kombucha selbst herstellt, muss besonderen Wert auf Hygiene legen.

Das Teegetränk Kombucha wird als „Lebenselexier“ und Heilmittel für nahezu alle Krankheiten angeboten. Wissenschaftlich nachgewiesen sind die angepriesenen Wirkungen jedoch nicht.

Angeblich soll der Tee die Darmfunktion verbessern, das Immunsystem aktivieren und ebenso den Stoffwechsel anregen wie auch das Blut reinigen. Empfohlen wird Kombucha bei zahlreichen Krankheiten: etwa bei Gicht, Rheuma, unreiner Haut und außerdem als Schutz vor Krebs-Erkrankungen und Herz-Kreislauf-Beschwerden. Derartige krankheitsbezogene Aussagen sind nicht nur wissenschaftlich nicht nachgewiesen, sie sind auch verboten.

Was ist Kombucha?

Kombucha wird mit dem sogenannten Tee- oder Kombuchapilz hergestellt, einer gallertartigen Masse, die ein Gemisch verschiedener Bakterien und Hefen enthält. Diese vergären gezuckerten Tee zu einem mostartigen, kohlensäurehaltigen Getränk. Kombucha war ursprünglich Bestandteil der asiatischen Volksmedizin. Bei uns ist der Teepilz vor allem in Naturkostläden und Reformhäusern erhältlich, wird aber vielfach auch von Hand zu Hand weitergegeben. Als Fertiggetränk ist Kombucha im Lebensmittel- und Getränkehandel zu finden.

Woraus besteht das fertige Getränk?

Kombucha wird aus gezuckertem Kräutertee oder schwarzem Tee hergestellt. Je nach Zubereitung und Gärdauer enthält er teilweise so viel Zucker wie Limonade (bis zu 10 Prozent). Bei der Gärung entstehen außerdem Kohlendioxid, verschiedenen Säuren, vor allem Essigsäure, Milchsäure und Gluconsäure, sowie Alkohol (0,1 bis 2 %). Selbst hergestellter Kombucha enthält lebende Mikroorganismen.

Wie gesund ist Kombucha?

Kombucha ist bei sachgemäßer Herstellung ein unbedenkliches Erfrischungsgetränk, wobei der Gehalt an Alkohol, Koffein und ggf. Zucker beachtet werden muss. Seine gesundheitlichen Wirkungen sind mit denen anderer fermentierter Lebensmittel, wie etwa Sauermilchprodukte, vergleichbar, deren Mikroorganismen positiv auf die Darmflora wirken können.
Der Umfang dieser Wirkung ist bei Kombucha jedoch unbekannt. Wissenschaftlich nachgewiesen sind lediglich leicht abführende und schwach antibakterielle Wirkungen, die auf den Gehalt an Essig- und Milchsäure zurückzuführen sind.

Industriell hergestellter Kombucha wird aus Gründen der Haltbarkeit pasteurisiert. Dies tötet die Mikroorganismen im Gärgetränk ab – sie werden unwirksam. Wer auf zusätzliche Wirkungen hofft, sollte nur Produkte mit lebenden Kulturen kaufen.

Was ist bei der Herstellung zu beachten?

Wenn Sie Kombucha selbst herstellen, müssen Sie besonderen Wert auf Hygiene legen. Mit Fremdkeimen, insbesondere mit Schimmelpilz(-Giften), verunreinigter Kombucha kann empfindlichen Personen Probleme bereiten, vor allem Menschen mit einer Immunschwäche.

Beachten Sie bei der Zubereitung:

  • Hände, Gärgefäß und Geräte müssen Sie vor jedem neuen Ansatz gründlich heiß reinigen.
  • Der Starterflüssigkeit werden circa 100 Milliliter des fertigen Getränks zugegeben.
  • Um Insektenbefall zu verhindern, müssen Sie das Gärgefäß mit einem Tuch abdecken und dieses mit einem Einmachgummi befestigen.
  • Bei Schimmelbildung oder einer Veränderung von Farbe und Geruch müssen Sie die gesamte Kultur wegwerfen.

Fazit

Kombucha ist ein Erfrischungsgetränk mit geringem Alkoholgehalt, kein Heilmittel. Der Anteil an Zucker, Alkohol und Koffein ist sehr unterschiedlich. Einige im Handel befindlichen Produkte eignen sich als kalorienarme Durstlöscher. Dem stolzen Verkaufspreis von bis zu 4 Euro und mehr pro Liter steht jedoch ein fragwürdiger Nutzen gegenüber.

 

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