Viele ökologisch bewusste Verbraucher schwören auf Bio, wenns um ihre Zähne geht. Doch wie gut sind die Bio-Zahnpasten von Weleda, Sante & Co wirklich? Ökotest hat die bekanntesten Marken getestet:

Die meisten Bio-Zahnpasten für Erwachsene fallen durch unseren Test. Ihnen fehlt ein nachweisbarer Schutz vor Karies – denn sie enthalten kein oder zu wenig Fluorid. Checken Sie jetzt gratis, welche der Naturkosmetik wir noch empfehlen.

Wir putzen unsere Zähne jeden Tag – aber immer mit guter Zahnpasta? In konventioneller Zahncreme stecken oft Problemstoffe. Viele Menschen greifen daher zu Naturkosmetik mit natürlichen Inhaltsstoffen und auch ohne Fluorid. Aber was taugt solche alternative Zahnpasta wirklich?

Bio-Zahnpasta im Test schützt oft nicht vor Karies

Im Test: Wir haben 65 Bio-Zahnpasten für Erwachsene überprüft. Unter der zertifizierten Naturkosmetik finden sich Universal-Zahnpasten, aber auch welche für empfindliche und weißere Zähne, mit und ohne Fluoridzusatz. Wir haben uns alle Zutatenlisten ganz genau angeschaut und die Bio-Produkte umfangreich auf Problemstoffe analysieren lassen.

Das Ergebnis: In rund 80 Prozent der getesteten Bio-Zahnpasten für Erwachsene fehlt ein nachweisbarer Schutz vor Karies. In ihnen steckt kein oder zu wenig Fluorid. Sie fallen deshalb mit „mangelhaft“ oder „ungenügend“ durch. Denn die deutsche Zahnmedizin-Leitlinie empfiehlt Erwachsenen ausdrücklich fluoridhaltige Zahnpasta. Nur wer seine Zähne regelmäßig mit fluoridhaltiger Zahnpasta putzt, beugt Kariesbefall nachweisbar vor.

Die Bio-Zahnpasten schneiden wegen dem häufig fehlenden Fluorid insgesamt auch schlechter als konventionelle Zahnpasten ab. Die meisten herkömmlichen Zahnpasten enthalten in unserem Zahnpasta-Test ausreichend Fluorid. Nur 13 fluoridhaltige Bio-Zahnpasten können wir mit „sehr gut“ empfehlen. Eine ist noch „befriedigend“.

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Fluoridhaltige Bio-Zahncreme ist nicht schädlich

Fluorid in Zahnpasta? Für Erwachsene ein Gesundheitsproblem, meint die Naturkosmetikbranche. Viele Verbraucher würden sich deshalb ganz bewusst gegen fluoridhaltige Produkte entscheiden, erklärte uns beispielsweise Laverana. Zwar sei durch kontrollierte Zufuhr von Fluoriden ein wirksamer Kariesschutz möglich. Doch es sei „unbestritten, dass Fluoride in extremen Überdosen für den menschlichen Organismus schädlich sind“.

Das stimmt – Fluorid ist giftig. Aber eben nur, wenn der Stoff extrem überdosiert wird. Das ist mit fluoridhaltiger Zahnpasta unrealistisch. Auch wer Zahncreme beim Putzen immer komplett verschluckt, schafft das nicht. Aus einer Erwachsenenpaste, die maximal 0,15 Prozent Fluorid enthalten darf, würden so umgerechnet pro Tag etwa vier Milligramm Fluorid in den Körper gelangen. Das entspricht in etwa der von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlenen Tageszufuhr von 3,1 bis 3,8 Milligramm Fluorid.

Inhaltsstoffe in Naturkosmetik meist einwandfrei

Sonst haben wir an den Inhaltsstoffen der Bio-Zahnpasten wenig zu kritisieren. Nur die Cattier Sanftes Zahnweiss Empfindliches Zahnfleisch enthält Natriumlaurylsulfat. Das in konventioneller Zahnpasta deutlich häufiger eingesetzte Schäumungsmittel kann die Schleimhäute reizen. Wir ziehen deshalb zwei Noten ab.

In der Pinus Vital Homöopathieverträgliche Zahncreme steckt Silbersulfat. Silber wirkt gegen Bakterien. Aus unserer Sicht ist sein immer häufigere Zusatz in Kosmetik unnötig. Er fördert die Resistenz von Bakterien gegen das Metall. Dies gefährdet seine Wirksamkeit, wenn sie tatsächlich nötig und hilfreich ist: beispielsweise in der Medizin zur Wundbehandlung. Den kompletten Artikel liesen Sie hier

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