Wie geschmiert

Aldi-Schokolade ist in China mit Mineralöl belastet – das fanden wir für unsere Schwesterredaktion in Peking heraus. Keine Frage, dass wir auch in Deutschland Schokolade eingekauft und ins Labor geschickt haben. Und? Ist die genauso bedenklich? Unser Test von 40 Schokoladen ergab: Leider ja!

Da blieben die Champagnerkorken wohl erst einmal in der Flasche: Pünktlich zur Eröffnung des ersten Internet-Aldi-Marktes in China im April hat ÖKO-TEST für seine chinesische Schwesterredaktion OKOer in Peking herausgefunden, dass die Schokolade, die der Discounter in China verkauft, fast durchweg mit Mineralöl belastet ist. In Deutschland bietet Aldi Süd die gleichen Marken in gleichen Verpackungen vom selben Hersteller an, die wir natürlich auch sofort ins Labor geschickt haben. Das Ergebnis: Auch die ist mit Mineralöl verunreinigt. Allerdings ist das kein reines Aldi-Problem. Es ist ein Schokoladenproblem. Aber zunächst einmal: Darum geht es.

Was ist Mineralöl?

Mineralölkohlenwasserstoffe stammen in erster Linie aus Rohöl. Sie werden auch synthetisch etwa aus Kohle oder Erdgas hergestellt. Es handelt sich dabei um eine sehr uneinheitliche Gruppe von Stoffen, die Tausende von chemischen Verbindungen umfasst. Unterteilt werden sie in zwei Hauptgruppen: die gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffe, die MOSH – das steht für „mineral oil saturated hydrocarbons“ – und die aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffe, sogenannte MOAH. Diese Abkürzung steht für „mineral oil aromatic hydrocarbons“. In der Analytik nicht ganz einfach von den MOSH zu trennen sind die „polyolefin oligomeric saturated hydrocarbons“ (POSH), die aus bestimmten Kunststoffverpackungen auf Lebensmittel übergehen können.

Wie gefährlich ist Mineralöl?

Weil es um viele unterschiedliche Verbindungen geht, gibt es auf diese Frage keine einfache Antwort. Klar ist, dass MOSH sich in Lymphknoten, Leber, Milz und Fettgewebe anreichern und Organe schädigen können – im Tierversuch haben Wissenschaftler Schäden an Leber und Lymphknoten nachgewiesen. MOAH sind noch bedenklicher: In dieser Gruppe befinden sich Substanzen, die in geringsten Mengen Krebs erregen können. Lesen Sie hier weiter

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