Immer mehr Menschen werden sich darüber bewusst, wie wichtig es ist, auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung zu achten. Lebensmittel aus biologischem Anbau sind dabei ein wichtiger Bestandteil. So ist es naheliegend, dass auch die Erwartungen des  Essensangebots in Kindertagesstätten immens steigt. Es soll nicht nur den Kleinen schmecken, sondern auch gesund sein. Außerdem soll es nicht auf Kosten der Umwelt hergestellt worden sein. Leider versprechen die Anbieter von Mittagsmahlzeiten oft mehr als sie tatsächlich halten. Die Verbraucherzentrale Hamburg hat Speisepläne und Internetseiten von 20 Lieferanten geprüft. Ergebnis: Häufig sind lediglich einzelne Bestandteile des Essens aus biologischem Anbau. Dies entspricht nicht den Angaben der Internetseiten.

Speisen, die Caterer an Kindergärten liefern, sind nach eigenen Aussagen der Anbieter oft in Bio-Qualität und ohne Zusatzstoffe zubereitet. Häufig sind nur einzelne Komponenten eines Essens biologischer Herkunft; doch vielversprechende Auslobungen im Internet oder auf Speisekarten lassen anderes vermuten. Bei einer Überprüfung der Verbraucherzentrale kam heraus, dass einige Caterer sogar mit Bio werben, obwohl sie gar keine Öko-Zertifizierung vorweisen können. Viele Anbieter bessern nun nach, nehmen Bio-Auslobungen von der Internetseite oder weisen den Bio-Anteil besser auf dem Speiseplan aus.

Bio-Essen in Kitas ist bei Eltern beliebt. Dabei geht es vielen nicht nur um den Geschmack. Nachhaltigkeit und Gesundheit spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Viele Eltern sind daher bereit, etwas mehr zu bezahlen, wenn ihre Kinder Bio-Essen bekommen. Doch die vielversprechenden Auslobungen im Internet oder auf den Speisekarten der Lieferanten decken sich häufig nicht mit der Wirklichkeit. Wir haben 20 Caterer stichprobenartig überprüft und die Ergebnisse im August veröffentlicht. Dabei gab es einige positive Beispiele, insgesamt war das Ergebnis aber ernüchternd. Doch nun tut sich etwas. Viele Anbieter melden sich bei uns und bessern nach.

Mit Werbung getäuscht

Bei sieben Caterern (35 Prozent) konnten wir die Angaben zur Bio-Qualität des Essens erfreulicherweise sehr positiv bewerten. Bei den übrigen 13 Anbietern (65 Prozent) täuschen ein großes Logo, Schriftzüge oder Hinweise wie „Wenn möglich, greifen wir auf Bioland- und Demeter-Lebensmittel zurück.“, „mit überwiegendem Bio-Anteil“ oder „wir achten auf ökologischen Ursprung“ darüber hinweg, dass nur wenige Lebensmittel wie Nudeln oder Reis in Bio-Qualität verarbeitet werden. Auf diese Weise werden Eltern über den wahren Bio-Anteil im Essen ihrer Kinder getäuscht. Oft sind die Bio-Auslobungen für die verschiedenen Mahlzeiten unklar und nicht konkret genug. Außerdem werden Zusatzstoffe wie Geschmacksverstärker oder Farbstoffe von einigen Caterern nicht benannt.

Aktuelle Rückmeldungen und Maßnahmen der Caterer

13. Februar 2019: Forrest Cook zeigte heute bei einem Besuch eindrucksvoll das Engagement im Bereich gesunde Ernährung, regionale Lebensmittel, kurze Transportwege und die Aktivitäten im Bildungsbereich, um die Ernährungssituation von Kindern zu verbessern. Eine Biozertifizierung findet gerade statt, diese soll in wenigen Wochen abgeschlossen sein.

19. November 2018: Mammas Canteen hat uns bei einem Besuch das Catering vor Ort demonstriert. Wir waren sehr angetan und erhielten auch die Information, dass eine Biozertifizierug bis Ende Januar 2019 erfolgen wird. Diese beiden liegen nun vor.

30. Oktober 2018: Die Altonaer Kinderküche hat uns darüber informiert, dass nun eine Zertifizierung vorliegt.

16. Oktober 2018: Der Caterer Lollo Rossa hat uns mitgeteilt, dass seine Website überarbeitet wird. Das Vorhaben soll zum 1. Januar 2019 abgeschlossen sein. Zusätzlich zu den zwei vollständig zertifizierten Tagen werden die Komponenten in Bio-Qualität dann klarer gekennzeichnet sein. Eine aktuelle Bio-Zertifizierung liegt vor.

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